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Glarner Firmen werden in Energieeffizienz gefördert

Als erster Kanton bietet Glarus den Klein- und Mittelbetrieben flächendeckend ein Programm, mit dem sie ihren Energieeinsatz optimieren können. Es arbeiten Kanton, Technische Betriebe und Energie-Agentur der Wirtschaft zusammen.

Südostschweiz
22.09.12 - 02:00 Uhr

Von Fridolin Rast

Glarus. – Der Kanton Glarus wird Partner beim KMU-Modell der Energie-Agentur der Wirtschaft, zusammen mit den Technischen Betrieben (TB) der drei Gemeinden. «Der Kanton unternimmt etwas», kommentiert Jakob Marti, Leiter Umwelt und Energie, an der Medienorientierung von vorgestern – nachdem Bundesrätin Doris Leuthard die Betriebe aufgefordert habe, mehr zu tun für die Energieeffizienz. Als erster Kanton biete Glarus das KMU-Modell flächendeckend an, so Marti.

Ausgegangen ist die Aktion von den Betrieben selber. Daran erinnert Hans-Jörg Marti, Vorstandsmitglied der Glarner Handelskammer. An einem der Stromcafés mit den TB sei eine solche Unterstützung beim Energiesparen angeregt worden.

Via TB zur Energie-Agentur

Interessierte Betriebe können neu die Unterstützung bei den Technischen Betrieben anfordern. Diese vermitteln einen Branchenspezialisten der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW), wie Franco Stocco erklärt, Leiter Handel bei den Technischen Betrieben Glarus Nord und Vertreter für alle TB am Tisch. Weil der EnAW-Energieberater für Bäcker anderes Wissen braucht als für Metallbauer. Angesprochen werden im Programm Betriebe mit einem Strom-Jahresverbrauch von 60 000 bis 500 000 Kilowattstunden.

Erfolgreiche Energiesparer

EnAW-Geschäftsführer Armin Eberle kann mit Erfolgen für das KMU-Modell werben: «Die Mitmachenden haben bisher jährlich 1,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart und als einzige Verbrauchergruppe den Stromverbrauch seit 2000 senken können.»

Die Beratung zum Start, ein Energie-Checkup durch EnAW-Berater, ist für die Betriebe gratis. Erarbeitet wird dabei eine Massnahmenliste, eine Investitionsplanung und eine Zielvereinbarung für die nächsten zehn Jahre. Worauf es an die Umsetzung geht, die mit einem Monitoring überwacht wird.

Die Investitionen in Energiesparen würden durch geringere Kosten in oft weniger als drei Jahren wieder eingespart, so Eberle. Und die Rechnung werde entlastet, der Betrieb wettbewerbsfähiger: «Als Faustformel lassen sich in zehn Jahren einmal die Jahreskosten für die Energie einsparen.» Und nach dem Start – den Kanton, Technische Betriebe und EnAW gemeinsam finanzieren – koste das Programm die Betriebe nur einen Bruchteil der möglichen Einsparungen. Von durchschnittlich 2000 Franken pro Jahr übernimmt die Klimastiftung Schweiz die Hälfte, so dass der Betrieb im Schnitt nur etwa 1000 Franken tragen müsse.

Einstieg auf zwei Jahre befristet

Der Kanton Glarus hat mit der EnAW eine Vereinbarung getroffen, so Eberle. Im Juni hat der Regierungsrat die rechtlichen Grundlagen für ein Programm gelegt, das laut der Medienmitteilung auf zwei Jahre befristet ist. So lange bleibt für die Betriebe Zeit, in ihr eigenes Zehnjahresprogramm einzusteigen.

«Das KMU-Modell ist eine sehr gute Lösung für das Energiesparen»

Hans-Jörg Marti ist Chef der Marelcom, Nidfurn, und im Handelskammer-Vorstand.

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