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GKB beschert dem Kanton erneut einen Geldsegen

Über 160 Millionen Franken Gewinn hat die Graubündner Kantonalbank im vergangenen Jahr erwirtschaftet. Profitieren davon kann auch der Bündner Finanzhaushalt. Und das nicht zu knapp.

Südostschweiz
08.02.14 - 01:00 Uhr

Von Dario Morandi

Chur. – Mit der Schweizerischen Nationalbank ist nicht zu rechnen: Weil sie 2013 einen Milliardenverlust eingefahren hat, schüttet sie keine Gelder an die Kantone aus. Sehr zum Kummer der Bündner Finanzdirektorin Barbara Janom Steiner, die auf der Einnahmenseite einen zweistelligen Millionenbetrag budgetiert hatte und nun mit einem weit grösseren Loch im Staatshaushalt rechnen muss, als ursprünglich vorgesehen.

Dividende bleibt unverändert

Doch es gibt einen finanzpolitischen Lichtblick: Und der kommt von der Graubündner Kantonalbank (GKB). Zuverlässig wie ein alter Dieselmotor führt das kantonseigene Geldinstitut der Staatskasse erneut einen schönen Batzen zu. Zusammen mit dem Erlös aus Wandelanleihen und der ordentlichen Gewinnausschüttung sind es 112 Millionen Franken. Das wurde gestern an der jährlichen Bilanz- medienkonferenz in Chur bekannt gegeben. Der Geldsegen für den Kanton basiert auf dem Konzerngewinn von 161,3 Millionen Franken, den die Bank 2013 erwirtschaften konnte. Das sind 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr, was den Inhaberinnen und Inhabern von Partizipationsscheinen eine unveränderte Dividende von 38 Franken pro Schein beschert.

125 Jahre für zehn Milliarden

Bankpräsident Hans Hatz und der Geschäftsleitungsvorsitzende Alois Vinzens sprachen von einem erfolgreichen Geschäftsjahr und einem Ergebnis «das die Erwartungen übertroffen hat» (Zahlen siehe Kasten). Dies gilt besonders für die Bilanzsumme: Gemäss Vinzens hat die GKB da «das erste Mal die 20-Milliarden-Grenze überschritten». Zum Vergleich: Für die ersten zehn Milliarden Franken benötigte die Bank rund 125 Jahre, die nächsten zehn Milliarden wurden in nur 17 Jahren erreicht. Darin komme die enorme Wachstums-dynamik der letzten 20 Jahre in der Bündner Wirtschaft zum Ausdruck, so Vinzens.

Risikostrategie bleibt unverändert

Stolz sind die Bündner Banker aber nicht nur auf den Geschäftsgang, sondern auch auf die im Bankensektor oft diskutierte Kernkapitalquote. Sie liegt bei der GKB laut Präsident Hatz bei knapp 19 Prozent, das firmen- interne Minimalziel wird mit 14,5 Prozent definiert. Gut aufgestellt ist die GKB gemäss eigenen Angaben ferner bei der Eigenkapitalrendite, die aktuell bei neun Prozent liegt.

Die «Bank der Bündner» will ihre bisherige Risikostrategie fortsetzen. Hatz: «Wir übernehmen nur Risiken, die wir verstehen, steuern und über eigene Mittel auffangen können.» Dadurch habe sich die GKB «als sichere Bank positioniert. Aus diesem Grund habe die Rating-Agentur Standard & Poor’s die GKB in der zweithöchsten Rating-Kategorie AA+ bestätigt.

Vinzens rechnet im laufenden Jahr mit einem Ertragsrückgang. Dieser werde durch das Zinsgeschäft be- einflusst und könne wegen der tiefen Geld- und Kapitalmarktzinsen nicht kompensiert werden, sagte der GKB-Chef. Vinzens geht weiter von einem Bruttogewinn zwischen 200 und 210 Millionen Franken sowie einem Neugeldzufluss von netto 500 Millionen Franken aus.

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