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Gino Caviezel bei Hirschers Sieg erstmals in den Top 10

Der Österreicher Marcel Hirscher hat gestern in Alta Badia den vierten Saisonsieg bewerkstelligt. Gino Caviezel war im zweiten Lauf des Weltcup-Riesenslaloms Schnellster und löste das WM-Ticket.

Südostschweiz
22.12.14 - 01:00 Uhr

Von Werner Eisenring

Ski alpin. – Der Amerikaner Ted Ligety ist im Riesenslalom zwar Olympiasieger, Weltmeister und Kristallkugel-Gewinner im Weltcup, doch die aktuelle Nummer 1 der Sparte heisst Marcel Hirscher. Der Salzburger zeigte gestern auf der schweren Gran Risa eine brillante Leistung. Selbst im sehr schnell gesetzten zweiten Lauf lief Hirscher trotz einer leichten Erkältung und auf einer sehr unruhigen Piste nie Gefahr, das Heft aus der Hand zu geben. Derweil hinter ihm Hundertstelsekunden über die nächsten Ränge entschieden, legte er eine Differenz von 1,45 Sekunden zum zweitplatzierten Ligety.

Dank seinem Sieg rückte Hirscher dem Norweger Kjetil Jansrud in der Weltcup-Gesamtwertung wieder bis auf 70 Punkte nahe. Bereits heute könnte er beim Slalom in Madonna die Führung übernehmen. Hirscher, schon im Vorjahr Sieger des Riesenslaloms von Alta Badia, realisierte seinen bereits 27. Weltcupsieg. Das war insofern von Bedeutung, als er sich damit im Alter von nur 25 Jahren bereits an der österreichischen Abfahrts-Legende Franz Klammer vorbei geschoben hat. Der Kärntner hatte es von 1973 bis 1984 einst auf 26 Erfolge im Weltcup gebracht. Das bedeute ihm viel, erklärte Hirscher, «aber zusammenzählen werde ich dann, wenn ich aufgehört habe».

Gino Caviezels starker zweiter Lauf

Für das Highlight aus Schweizer Sicht war der Bündner Gino Caviezel besorgt. Der 22-Jährige aus Lenzerheide realisierte im zweiten Durchgang dank totalem Angriff Laufbestzeit, die ihn im Klassement markant nach vorne spülte. Caviezel, 24. bei Halbzeit, machte 15 Positionen gut und erreichte als Neunter erstmals die Top 10 in einem Weltcuprennen. Seine persönliche Bestmarke waren zuvor die elften Ränge, die er letzten Winter in Adelboden und letzte Woche in Are belegt hatte. «Im ersten Lauf habe ich eine enttäuschende Leistung gebracht, doch im zweiten Durchgang konnte ich genauso aktiv fahren, wie ich mir das vorgenommen hatte», befand Caviezel, der mit seinem zweiten Top-15-Resultat im Weltcup auch die Selektions-Norm für die WM vom Februar in Beaver Creek erfüllte. «Wichtig», so Caviezel, «war aber auch, dass ich nun nicht mehr zittern muss, in den Top 30 der Startliste zu sein.»

Schon im Training habe er sich sehr gut gefühlt. «Ich komme im Moment fast immer durch und auch bezüglich Material funktioniert es», sagt Caviezel, der auf diesen Winter zu Head gewechselt hat, «so kann ich mich voll auf mich selber und meine Technik konzentrieren.»

Enttäuschung für Carlo Janka

Weniger gut erging es den übrigen Schweizern. Carlo Janka, 13. nach dem ersten Lauf, fiel im zweiten Anlauf auf Platz 20 zurück, womit ihm Alta Badia eine weitere Enttäuschung bescherte. Noch nie, auch nicht in seinen ganz grossen Zeiten, war ihm hier ein Erfolg beschert. Einen Grund dafür sieht Janka im Wechsel, mit dem sich die Fahrer konfrontiert sehen, die an den beiden Tagen zuvor in Gröden im Einsatz gestanden hatten.

Janka klassierte sich in Alta Badia zwei Ränge vor dem Prättigauer Manuel Pleisch, der nach seiner im letzten Winter erlittenen Verletzung (Innenbandriss und Bruch des Schienbeinkopfs) wieder um den Anschluss kämpft. Als 22. holte sich Pleisch zum zweiten Mal in diesem Winter Weltcuppunkte, nachdem er in Sölden als 16. zur Saison gestartet war. Von übrigen Schweizern konnte sich indes niemand für den finalen Lauf qualifizieren.

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