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Gibts Streik, kommen Thornton und Nash

Wenn die NHL-Saison wegen der stockenden Verhandlungen zwischen Liga und Spielern nicht plangemäss im Oktober beginnt, spielt der HC Davos in der kommenden Eishockey- Saison wieder mit Joe Thornton und Rick Nash.

Südostschweiz
16.08.12 - 02:00 Uhr

Von Klaus Zaugg

Eishockey. – Am 15. September läuft der Gesamtarbeitsvertrag zwischen der Liga (den Teambesitzern) und der NHL-Spielergewerkschaft aus. Wenn sich die Parteien nicht auf einen neuen Vertrag einigen, dann beginnt die NHL-Saison nicht. 2004/05 fiel wegen des Arbeitskampfs die ganze Saison aus: Die Teambesitzer sagten damals die Saison ab, weil die Gewerkschaft die Einführung einer Salärbegrenzung nicht akzeptieren wollte. Wenn Milliardäre (die Teambesitzer) und Millionäre (die Stars) streiten, dann siegen immer die Milliardäre. Die Lohnbegrenzung ist eingeführt worden.

Kommt es zu einer Einigung? Das ist immer noch höchst fraglich. Es geht wieder ums Geld. Wie hoch darf der Anteil der Spielerlöhne an den Gesamteinnahmen der Liga sein? Dieser Anteil liegt jetzt bei 57 Prozent. Die Teambesitzer wollen eine Reduktion auf 46 Prozent. Was aber die Stimmung vergifte: Die Teambesitzer haben offenbar die Gesamtsumme der Einnahmen reduziert. Indem sie verschiedene Erträge rund ums Eishockey nicht mehr zu der Gesamtsumme zählen. Inzwischen hat die Spielergewerkschaft der Liga einen Gegenvorschlag gemacht. Die Verhandlungen laufen. Der Gesamtumsatz der NHL ist seit 2005 von 2,2 auf 3,3 Milliarden Dollar gestiegen.

Vereinbarung steht

Beginnt die NHL-Saison nicht wie geplant am 11. Oktober, dann wird der HCD nachrüsten. Präsident Gaudenz Domenig sagt: «Wir haben mit Joe Thornton und Rick Nash vereinbart, dass beide in einem solchen Fall wieder für den HCD spielen werden.»

Die beiden Kanadier führten den HCD bereits 2004/05 während der «verlorenen NHL-Saison» zum Titel. Thornton buchte in 54 Spielen 78 Punkte, Nash in 59 Partien 57 Zähler. Thornton verdient in San José nächste Saison 7 Millionen Dollar, Nash bei den Rangers 7,6 Millionen. Beide haben in ihrer ganzen Karriere mit einem Klubteam erst eine einzige Meisterschaft gewonnen: 2005 mit dem HCD.

Aber wie kann der HCD diese zwei Superstars im Falle eines Falles finanzieren? «Um zwei Stars wie Thornton und Nash zu finanzieren, brauchen wir ein dreiminütiges Gespräch mit dem Kristall-Club», sagt Präsident Domenig. Der Kristall-Club alimentiert den HCD pro Saison mit rund zwei Millionen Franken. Arno Del Curto beginnt die Saison bekanntlich nur mit drei Ausländern. Domenig sagt, dies habe nicht primär wirtschaftliche, sondern sportliche Gründe. «Wir wollen junge Spieler forcieren und testen. Reto von Arx kann ja nicht bis in alle Ewigkeit spielen.»

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