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Geschützt, genutzt – Valendas zeigts allen

Nach der Eröffnung des Gasthauses «am Brunnen» Anfang Monat macht Valendas den nächsten Schritt: Das Projekt Faszinatur ist ebenso Angebot für Gäste wie Drehscheibe für Einheimische und bietet einen einmaligen Online-Artenfinder.

Südostschweiz
23.07.14 - 02:00 Uhr

Von Jano Felice Pajarola

Valendas. – Ob der Blumenkohl aus dem Valendaser Hausgarten oder die Mörtelbiene aus der Felswand: Noch nicht alles, aber vieles, was da kreucht und fleucht rund um Valendas, findet sich seit gestern fein säuberlich aufgelistet und geordnet auf der Website faszinatur.ch. Gut 700 Tier- und Pflanzenarten, die zwischen dem Vorderrhein auf 600 Metern und dem Piz Riein auf 2752 Metern über Meer vorkommen, beinhaltet der neue Online-Artenfinder des Projekts Faszinatur, ins Leben gerufen von der Stiftung Valendas Impuls. Ein einzigartiges Angebot: Suchmöglichkeiten nach Lebensraum, Höhenstufe oder Name hat die Website in petto, aber auch über eine interaktive Landschaftskarte können die wichtigsten Biotope der Valendaser Flora und Fauna erkundet werden.

15 Veranstaltungen zur Auswahl

Der Artenfinder ist aber nur ein Teil von Faszinatur: Das Projekt unter der Leitung von Felicia Montalta beinhaltet auch eine Palette von Gästeangeboten; ein weiterer Schritt, um Valendas – nach der Eröffnung des Gasthauses «am Brunnen» (Ausgabe vom 27. Juni) – zu beleben. Der eigentliche Startschuss dazu fällt am kommenden Wochenende mit den ersten Faszinatur-Tagen: Vom Freitag, 25. Juli, bis am Sonntag, 27. Juli, können sich Gäste und Einheimische aus 15 Veranstaltungen vom Obstspaziergang über die Kräuterwanderung und eine «sagenhafte» Dorfführung bis zum Zeichenkurs und zur Bergsturz-Erkundungstour ihr individuelles Naturprogramm zusammenstellen.

Die Begleiter oder Unterweiser dabei sind Einheimische, sei es die Wanderleiterin, die Landfrau oder die wissenschaftliche Illustratorin, das Vorstandsmitglied der Gemeinde Safiental oder der Geologe. «Wir möchten mit Faszinatur die Vielfalt der Lebensräume hier zeigen», meint Letzterer, der Valendaser Hochschuldozent Bruno Scheidegger.

Kräutertee als Pilotprojekt

Scheidegger ist gleichzeitig «das wissenschaftliche Gewissen» hinter dem 2012 aufgegleisten 120 000-Franken-Projekt, wie Martin Pfisterer von Valendas Impuls es formuliert. Unter der Ägide des Geologen und der Projektleiterin wurden die Informationen für den Artenfinder aus bestehenden Untersuchungen und aus Erkundungen bei der Bevölkerung zusammengetragen. Und der dritte Teil von Faszinatur wurde realisiert: eine Drehscheibe für Einheimische, die ihre landwirtschaftlichen Produkte oder ihr Wissen zur Verfügung stellen wollen – nicht nur aus Valendas, sondern aus der gesamten Gemeinde Safiental, wie Pfisterer betont. Ein Pilotprojekt gibt es schon: Für Restaurants und Läden in der Region wird Safientaler Kräutertee hergestellt. Und das Gasthaus «am Brunnen» wird Tag für Tag aus einheimischen Höfen, Gemüse- und Obstgärten mit frischen Waren beliefert. «Unser Ziel ist, möglichst viele Leute mit einzubeziehen», sagt Montalta.

Lücken in der Liste füllen

Letzteres soll auch dabei helfen, auf dem Artenfinder noch mehr von der geschützten und genutzten Natur um Valendas zu zeigen. Denn die Liste ist längst nicht vollständig, oft fehlen zudem Artenfotos, die vor Ort entstanden sind. «Wir wollen die Leute animieren, genau hinzuschauen, zu fotografieren und uns Sichtungen zu melden», so Scheidegger. Das geht ganz einfach: über ein Online-Formular.

Den Artenfinder und Infos zu den Faszinatur-Tagen findet man unter www.faszinatur.ch.

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