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Gasser will Gemeinde Davos Hand bieten

Die Davoser Gewerbezone ist gescheitert. Wie weiter? Der Bündner Unternehmer Josias F. Gasser sieht die ideale Lösung für ein Gesamtprojekt bei der Kehrichtanlage Davos. Bei der Entwicklung würde Gasser, der dort Land besitzt, mithelfen.

Südostschweiz
20.01.14 - 01:00 Uhr

Von Béla Zier

Davos. – Nach einem emotional geführten Abstimmungskampf hat das Davoser Stimmvolk Ende 2013 die von der Gemeinde in Laret projektierte Gewerbezone wuchtig verworfen. Damit steht in Davos weiterhin kein Land für Gewerbetreibende zur Verfügung, die sich vergrössern oder neu ansiedeln wollen. Der Davoser Kleine Landrat kann die Problematik nicht aussitzen, politisch wird Druck aufgesetzt.

Der Davoser FDP-Landrat Hanspeter Ambühl verlangt in einem Postulat, dass der Kleine Landrat mit einem Konzept aufzeigt, welche Möglichkeiten bestehen, um Gewerbetreibende mit günstigem Bauland zu unterstützen. Dazu sollen verschiedene Standorte erneut geprüft werden. Darunter auch Grundstücke bei der Kehrichtmehrzweckanlage der Gemeinde Davos in der Umgebung der Clavadelerstrasse. Dort besitzt der Bündner Unternehmer Josias F. Gasser ein der Gewerbezone zugeordnetes Stück Land mit rund 2700 Quadratmetern, das über einen Bahnanschluss verfügt, aber brachliegt. Gasser hat die Parzelle einem Landwirt verpachtet. Ein Verkauf an die Gemeinde Davos ist für ihn kein Thema, aber «wir würden für ein Gesamtprojekt Hand bieten», sagte Gasser auf Anfrage.

Gasser bestätigte, dass im dortigen Gebiet vor Jahren ein baureifes Gewerbeprojekt bestanden hat. Bei der Umsetzung habe es aber seitens der Gemeinde Davos Schwierigkeiten gegeben, der Plan wurde fallen gelassen. Deshalb ist die Davoser Niederlassung seiner Firma heute noch auf dem Areal eines lokalen Unternehmens in Davos Dorf eingemietet. Dass man ein Projekt für die eigene Gewerbeparzelle erarbeite, sei bislang nicht Priorität gewesen, so Gasser weiter: «Wenn sich eine neue Situation ergibt, werden wir das Thema sicher prüfen und gegebenenfalls ein Projekt entwickeln.»

Nach der gescheiterten Abstimmung zur Gewerbezone Laret scheint für Gasser die Zeit dafür reif. Der beste Ort für ein Gewerbeareal liege in der Gegend bei seiner Parzelle: «Es ist das einzige potenzielle Gewerbegebiet, das mit der Bahn erschlossen ist. Dieses Land befand sich früher in einer Gewerbezone, wurde aber aus mir unerklärlichen Gründen rückgezont. Wenn die Politik endlich erkennt, dass das Areal für eine Gewerbezone prädestiniert ist, bieten wir gerne Hand, um rasch vorwärts zu machen.»

Signale von der Politik erwartet

Wichtig sei, dass man für die Entwicklung des gesamten Areals für das Gewerbe klare Signale seitens der Politik erhalte, so Gasser. «Das hilft einem Unternehmer, wenn die Politik klare Rahmenbedingungen setzt und ihre Bedürfnisse anmeldet. Wir betreiben nicht einen riesigen Aufwand, wenn es später heisst, die Politik will das überhaupt nicht. Wir wären bereit, sofort zu beginnen und unsere Ideen einzubringen. »

Sollte Gasser sein Gewerbeareal weiterhin unbebaut lassen, könnte es für ihn eng werden. In einer Motion fordert der Davoser GLP-Landrat Christian Stricker, dass die Gemeinde Davos Möglichkeiten zur Baulandmobilisierung prüft. Stricker zielt darauf ab, dass Grundstücke innerhalb einer gesetzlich festgelegten Frist überbaut werden müssen. Kommen Landeigentümer dem nicht nach, soll die Gemeinde bei genügender Nachfrage die Parzellen übernehmen können. «Baulandhortung ist störend und unterläuft die seriöse Raumplanung», sagte Stricker auf Anfrage. «Ich bin grundsätzlich dagegen, dass Boden zu Spekulationszwecken gehortet wird. Das war nie unsere Absicht», erklärte Gasser zum Vorstoss von Stricker.

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