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Für eine Galoppstrecke müssen wilde Reiter gezügelt werden

Beim Reitverein Glärnisch ist man nicht glücklich über das Reitverbot auf den rechtsseitigen Linthdämmen. Und im ganzen Linthgebiet vermisst man eine Galoppstrecke.

Südostschweiz
14.12.11 - 01:00 Uhr

Von Fridolin Rast

Glarus Nord/Glarus. – Linksverkehr auf den Linthdämmen, Reitverbot auf der jeweils rechten Seite. Etliche Leserbriefschreiberinnen und -schreiber haben sich in den letzten Tagen dem Thema gewidmet, nachdem die «Südostschweiz» über die Einigung der Reitvereine mit dem Linthwerk berichtet hat.

Spärliches Angebot für Glarner

Doch auch beim Reitverein Glärnisch ist man mit dem heutigen Zustand «sehr unzufrieden», wie die Reitwegverantwortliche Perrine Oettl es auf den Punkt bringt: «Es ist sehr viel verboten und das Galoppieren sowieso.» Nur auf einer kurzen Strecke bei Näfels und Mollis blieben beide Linthdämme zugänglich.

Zwar war im Lauf der Planung auch von «mehreren Reitstrecken innerhalb des Linthquerschnittes» die Rede. Doch davon sei bisher nichts realisiert, so Oettl. Und im Kanton Glarus sei abgesehen vom Linthdamm das Angebot an Reitwegen sehr spärlich und wenig geeignet: «Wir müssten fast auf Strassen und in die Dörfer ausweichen, Wiesenwege gibt es kaum.» Könnte man beide Linthdamm-Seiten nutzen, so wäre auch jeweils eine Runde auf geeigneten Wegen möglich, sagt Oettl.

Versuche, das Reitwegenetz zu verbessern, seien im Gang, der im Sommer gegründete Dachverein Reiten und Umwelt Linthgebiet-Glarnerland arbeite daran. «Wir wollen mit der Linthverwaltung besser ins Gespräch kommen», sagt dessen Vorstandsmitglied Frieda Suter aus Galgenen. Eine Galoppstrecke fände sie sehr gut.

«Wilde Reiter sind ein Problem»

Dafür bräuchte es aber eine geeignete Strecke, erklärt die Benkner Reiterin Gabriela Glaus, Vizepräsidentin des Reitvereins Seebezirk: «Im Gelände haben wir bisher keine Möglichkeiten.» Diskussionen um eine Galoppstrecke seien im Gang, doch ein grosses Problem sei, den Unterhalt finanziell zu sichern: «Man darf nicht alles auf die Reitvereine abwälzen, weil sie die wilden Reiter nicht erreichen.» Auch nicht via die Gemeinden, die aus Datenschutzgründen keine Rösseler-Adressen herausgäben. Und es bleibt die Frage nach geeignetem Land. Glaus versteht hier auch, dass die Bauern nicht gern Land für Galoppwege hergeben. Sie seien schon für die Sanierung des Linthwerks zur Kasse gebeten worden.

«Gaster und See etwas besser»

Eine Galoppstrecke würde sich auch Susanne Dürst wünschen. Sie ist Vorstandsmitglied im Reitverein Glärnisch und für die Jugendförderung zuständig. Zwar wohnt sie im Kanton Glarus, doch hat sie ihr Reitpferd in Kaltbrunn stationiert. «Im Kreis Gaster und See haben wir mehr Möglichkeiten», vergleicht sie das Gaster- mit dem Glarnerland. Während man hier fast nur im Tal reiten kann, hat sie Möglichkeiten am Benknerbüchel und im Riet auszureiten und ist weniger auf den Linthdamm angewiesen. Die Pferde bräuchten einen Ausgleich und sollten daher nicht nur in der Halle oder auf dem Reitplatz geritten werden, sondern auch im Gelände.

Aber, so Dürst: «Die Wege werden immer härter gebaut.» Sind sie geteert, so könnten diese nur im Schritt passiert werden. Die neuen Kieswege seien gegen die Mitte hin gewölbt, so könne man auf diesen nur noch auf dem Mittelstreifen reiten.

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