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Für regionale Bergbahnen ist die Sicherheit ein Dauerthema

Die Sicherheit der Sessellifte ist ein Dauerthema. Im Hoch-Ybrig stürzte am Wochenende eine 34-Jährige vom Sessellift und starb. Die regionalen Skigebiete sind stets daran, ihre Anlagen zu überprüfen und zu verbessern.

Südostschweiz
29.01.13 - 01:00 Uhr

Von Larissa Rhyn

Der tragische Unfall ereignete sich am Samstag im Hoch-Ybrig. Als eine 34-jährige Zürcherin den Sessellift an der Bergstation Hesisbol verlassen will, bleibt sie mit dem Rucksack am Sessel hängen. Sie verpasst den Ausstieg und fällt nach dem automatischen Stopp des Sessellifts rund sieben Meter in die Tiefe. Die Snowboarderin erleidet schwere Kopfverletzungen, denen sie später im Spital erliegt, wie die Kantonspolizei Schwyz mitteilt. Die genaue Ursache des Unfalls ist nach wie vor ungeklärt. Was auch immer die Ermittlungen ergeben: Die Sicherheit von Sesselliften ist ein vielbesprochenes Thema.

Personal wird permanent geschult

Bei den regionalen Bergbahnen setzt man sich stets mit neuen Sicherheitsvorkehrungen auseinander. Der Verwaltungsratspräsident der Ammler Bergbahnen, Heinz Wickli, bestätigt: «Wir nehmen das Thema Sicherheit sehr ernst und diskutieren immer wieder über technische Neuerungen.»

Auf dem Ammler Sessellift ist es glücklicherweise noch nie zu einem schweren Unfall gekommen. Das gleiche gilt für die Flumserberge. Roger Schlegel, technischer Leiter der Bergbahnen Flumserberg, erklärt: «Wir bilden unser Liftpersonal permanent aus und machen den Mitarbeitern bewusst, welche Verantwortung sie tragen». Zum Zeitpunkt des Unfalls war im Hoch-Ybrig ein Bahnmitarbeiter an der Bergstation beschäftigt. Warum er den Nothalt nicht rechtzeitig ausgelöst hat, wird noch untersucht.

Überfahrsicherungen als Risiko?

Der Stopp des Lifts im Hoch-Ybrig wurde durch die Überfahrsicherung ausgelöst. Eigentlich sollte diese Sicherheitsvorkehrung verhindern, dass Nutzer auf die Talseite des Lifts gelangen – doch genau dort fiel die Snowboarderin vom Lift. Laut den Experten der Schweizerischen Unfalluntersuchungsstelle wurden keine technischen Mängel an der Bahn festgestellt. Sie wird daher auch weiter betrieben.

In den Flumserbergen wird ebenfalls eine Anlage mit Überfahrsicherung betrieben. Roger Schlegel glaubt aber nicht, dass diese generell ein Risiko darstellt: «Unsere Überfahrsicherung wird wie alle Sicherheitsanlagen periodisch geprüft.»

Der Unfall zeigt, dass Rucksacktragen auf dem Sessellift gefährlich werden kann. Roger Schlegel verweist darauf, dass auch Bändel an der Skikleidung problematisch sein können. Ein Rucksackverbot hält er für übertrieben: «Ein Rucksack kann sich genauso gut in einer Zugtür verklemmen, deswegen verbietet man das Rucksacktragen dort auch nicht.» Der Fahrgast müsse auch Eigenverantwortung übernehmen und sich beim Auf- und Abstieg konzentrieren.

Schlegel betont, dass man zwar stets um bessere Sicherheitsvorkehrungen bemüht sein soll, dabei aber Folgendes nicht vergessen dürfe: «Seilbahnen zählen nach wie vor zu den sichersten Verkehrsmitteln – deswegen sind tragische Unfälle wie der in Hoch-Ybrig zum Glück eine Seltenheit.»

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