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Für einen würdevollen Umgang mit älteren Mitbürgern

Unsere Gesellschaft wird immer älter. Zum einen steigt die Lebenserwartung, andererseits wächst die Zahl der älteren Menschen. Der Anteil der 80-Jährigen und Älteren an der Gesamtbevölkerung wird in naher Zukunft fast gleich hoch sein wie diejenige der unter 20-Jährigen.

Südostschweiz
01.10.14 - 02:00 Uhr

Von Christian Rathgeb*

Gesellschaft und Politik sind entsprechend zunehmend gefordert, sich mit Fragen betreffend Umfang mit den älteren Menschen zu befassen. Die Vereinten Nationen haben zu diesem Zweck den 1. Oktober zum internationalen Tag der älteren Menschen erklärt. Der internationale Tag der älteren Menschen bietet Gelegenheit aufzuzeigen, was wir im Kanton für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger in jüngster Zeit getan haben und mit welchen Arbeiten wir uns zurzeit befassen.

Im Altersleitbild Graubünden 2012 haben wir die leitenden Prinzipien festgeschrieben, an denen sich alle Akteure der Alterspolitik und der Altersarbeit orientieren sollen. Zu den alterspolitischen Handlungsfeldern im Bereich Gesundheit «Gesundheitsförderung und Prävention», «ambulant vor stationär» und «Vernetzung und Informationen» haben wir uns im Altersleitbild strategische Ziele gesetzt und Massnahmen zu deren Umsetzung vorgenommen. Eine Standortbestimmung zeigt, dass wir bei der Umsetzung der Massnahmen auf gutem Weg sind.

Damit die Menschen auch im Alter eine hohe Lebensqualität geniessen können, ist wichtig, dass sie frühzeitig auf einen gesunden Lebensstil achten. Zur Unterstützung von Gesundheit und Lebensqualität ab dem 55. Lebensjahr verteilt die Abteilung Gesundheitsförderung und Prävention des Gesundheitsamtes seit diesem Jahr periodisch den interessierten Kreisen das Magazin «Salute!». Die aktuelle Ausgabe ist soeben erschienen.

Im Handlungsfeld «ambulant vor stationär» werden wir demnächst die Vernehmlassung zu einer Teilrevision des Krankenpflegegesetzes eröffnen, mit der betagten Personen, die nicht mehr zu Hause leben können und nur leicht pflegebedürftig sind, mit dem betreuten Wohnen eine Alternative zum Heimeintritt eröffnet werden soll.

Seit April dieses Jahres hat das Gesundheitsamt unter www.alter.gr.ch Informationen zum Thema Alter aufgeschaltet, unter anderem im Zusammenhang mit Wohnen, Pflege und Betreuung, Gesundheitsförderung und Finanzen. Das Internetportal bietet zudem sowohl Organisationen als auch Regionen die Möglichkeit, sich zu verbinden.

Das Altersleitbild Graubünden 2012 beschränkt sich im Wesentlichen auf den Gesundheitsbereich, da dieser Bereich schwergewichtig in die Zuständigkeit des Kantons und der Gemeinden fällt. Ich bin mir bewusst, dass damit der Situation, den Bedürfnissen und der Bedeutung der älteren Menschen nicht umfassend Rechnung getragen wird.

Diesen Aspekten Rechnung zu tragen, ist eine Aufgabe von uns allen, sei es bei politischen Entscheiden, sei es im gelebten Alltag. So möge der internationale Tag der älteren Menschen uns alle zu dem ihnen gebührenden würdevollen Umgang mit unseren älteren Mitbürgern sensibilisieren und bestärken.

* Christian Rathgeb ist freisinniger Regierungsrat und steht dem Departement für Justiz, Sicherheit und Gesundheit Graubünden vor.

In der Rubrik Tribüne äussern sich Persönlichkeiten, die nicht der Redaktion angehören, in lockerer Folge zu Themen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur.

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