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Für den Entlastungsdienst konzertiert

Stefan Hug und Ina Hofmann spielten im Rapperswiler Schloss ein Benefizkonzert. Dessen Erlös kommt dem Entlastungsdienst für Familien zugute, die in einer belasteten Situation Angehörige betreuen.

Südostschweiz
21.10.14 - 02:00 Uhr

Von Tobias Humm

Rapperswil-Jona. – Als Gitarrist und Lautenist ist er ein engagierter Amateur. Doch im Helfen ist er ein Profi. Stefan Hug führt unter dem Namen «Musica Luminosa» seit zehn Jahren erfolgreich Benefizkonzerte durch und sucht sich jedes Mal eine Organisation aus, die seine Hilfe benötigt.

Diesmal, am Sonntagabend im Rittersaal des Schlosses Rapperswil, begleitete ihn die international tätige Akkordeonistin Ina Hofmann durch das gefällige Programm. Verschiedene Sponsoren kommen jeweils für die Kosten auf und die Stadt stellt den Rittersaal gratis zur Verfügung.

Entlastungsdienst ausgewählt

Der Erlös geht jedes Mal an eine wohltätige Institution. Diesmal hat Hug den Entlastungsdienst aus dem Linthgebiet ausgewählt. Dieser verfügt über einen Pool von 35 Helferinnen und drei Helfern, die Familien in schwierigen Situationen zur Seite stehen.

Oft dauert die Betreuung viele Jahre, wie die Vermittlerin für das Linthgebiet, Anita Bonelli, in der Ansprache erläuterte. Diese Kosten werden von keiner Krankenkasse übernommen. Somit ist der Entlastungsdienst auf grosszügige Spenden angewiesen.

Wie die NZZ kürzlich schrieb, werden in der Schweiz jährlich 2,8 Milliarden Arbeitsstunden für die familiäre Betreuung von behinderten Kindern und alten Menschen, meist von Frauen, unvergütet geleistet. Dies entspricht mit einem Wert von 80 Milliarden Franken einem schweizweiten Arbeitsvolumen, das dem von Baugewerbe und Handel gleichkommt.

Der Entlastungsdienst kann diese Finanzierungslücke nicht ausgleichen, doch kann er Angehörige von beispielsweise dementen Personen ermöglichen, sich für eine gewisse Zeit von der anstrengenden Aufgabe zu erholen. ringen oder auch darüber hinaus.

Feuriger Fandango

Das Konzert, das für die Besucher kostenlos war, bot eine Auswahl an Bearbeitungen von meist bekannten Werken von Joseph Haydn über Ludwig van Beethoven bis Luigi Boccerini. Wobei bei letztem Komponisten zum Schluss des Konzertes erstmals die Art von Gitarrenmusik zum Zug kam, die man vielleicht erwartet hatte.

Feurig klang der Fandango und forderte von Akkordeonistin Ina Hofmann und ihrem zupfenden Partner Stefan Hug das Letzte an Virtuosität.

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