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Freude bei Rohrer und Scherrer, Tränen bei Simmen

Die ersten Entscheidungen beim O’Neill Evolution sind gefallen. Die Schweizer Verena Rohrer und Jan Scherrer gewannen gestern beim internationalen Snowboard-Event in Davos den Halfpipe-Contest.

Südostschweiz
18.01.13 - 01:00 Uhr

Die ersten Entscheidungen beim O’Neill Evolution sind gefallen. Die Schweizer Verena Rohrer und Jan Scherrer gewannen gestern beim internationalen Snowboard-Event in Davos den Halfpipe-Contest.

Von René Weber

Snowboard. – Der 125 000-Dollar-Event O’Neill Evolution hat seine ersten Sieger. Bei den Männern deutete sich schon nach dem ersten von drei Finaldurchgängen an, dass der Sieg über das Schweizer Nationalteammitglied Jan Scherrer führen wird. Dem 18-jährigen Davoser Sportmittelschüler, der wegen Trainingsrückstand nach einem Armbruch auf die gleichzeitig stattfindende WM verzichten muss, gelang ein beeindruckendes Comeback. Bei seinem ersten Wettkampf überhaupt in diesem Winter gewann der 18-Jährige aus Ebnat-Kappel seinen ersten Contest auf der den internationalen Skiverband konkurrenzierenden Ticket-to-Ride-World-Tour. «Alles, was ich mir vorgenommen habe, ist aufgegangen», so Scherrer. «Der Vorsprung nach zwei Runs war so gross, dass ich im letzten vorsichtig fahren konnte und jegliches Risiko vermied.» Obwohl zahlreiche Top-Fahrer in Davos gestern nicht am Start waren, sei er auf seinen Triumph stolz, sagte Scherrer.

Rohrer gelingt Überraschung

Einen Schweizer (Sensations)Sieg gab es auch bei den Frauen. Die erst 16-jährige Verena Rohrer aus Sattel gewann vor der Französin Clémence Grimal und der favorisierten Japanerin Akiko Miwa. Für Rohrer, die in der letzten Woche am Bolgen bereits einen Europacup-Doppelsieg gefeiert hatte, war es der bedeutendste Erfolg ihrer noch jungen Karriere. Entsprechend zufrieden war die Schwyzerin nach dem Wettkampf. Neben 4000 Dollar Preisgeld und vielen Weltranglistenpunkten sicherte sich Rohrer mit ihrem Sieg auch den Aufstieg ins B-Kader von Swiss-Snowboard. «Wahnsinn, einfach Wahnsinnn. Ich kann es noch gar nicht fassen. Damit habe ich niemals gerechnet», sagte sie. Zufrieden sein mit ihren Leistungen durften auch die weiteren Schweizerinnen. Lia-Mara Bösch aus Alikon sprang auf Rang 5, und die Churerin Silvana Clavuot erreichte den sechsten Platz.

Abschied mit Tränen

Zu den sechs Schweizer Snowboardern, die sich für den Halfpipe-Final qualifizieren konnten, gehörte auch der 35-jährige Gian Simmen. Ein Podestplatz blieb dem Olympiasieger von 1998 in Nagano am Ende zwar verwehrt, mit Rang 6 war er dennoch «sehr zufrieden». Auch deshalb, weil der in Krattigen im Berner Oberland wohnhafte Simmen die beiden gestrigen Sieger als Nachwuchscoach bei Swiss-Snowboard trainiert (Rohrer) respektive betreut hat (Scherrer). «Vor meinem letzten Run liefen mir viele Tränen übers Gesicht. Perfekter hätte ich mir meinen Abschied nicht vorstellen können. Es ist einfach nur schön, so gehen zu können.»

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