×

Fremdsprachenstreit weitet sich aus

Der Fremdsprachenunterricht sorgt nicht nur im Kanton, sondern in der ganzen Schweiz für politische Diskussionen. Allenfalls soll der Bund eingreifen, sagt Bundesrat Berset.

Südostschweiz
20.08.14 - 02:00 Uhr

In Graubünden soll das Italienische zugunsten des Englischen aus der Primarschule verbannt werden, im Thurgau das Französische. Hier ist es eine Initiative, die das erreichen möchte, dort eine Motion im Parlament. In Graubünden gehen die romanischen und italienischen Sprachorganisationen auf die Barrikaden, weil sie durch die Initiative benachteiligt werden, im Fall vom Thurgau sind es die Romands inklusive Bundesrat Alain Berset, die sich gegen die Abschaffung des Französischen in der Primarschule wehren. In beiden Kantonen werden in der dritten Klasse die erste, in der fünften die zweite Fremdsprache gelernt, und das, seit die Erziehungs-direktorenkonferenz vor rund zehn Jahren die neue Fremdsprachenstrategie verabschiedete.

Auch andere Kantone der Deutschschweiz wollen sich vom Frühfranzösischen abwenden. Berset sieht in einem solchen Akt die Verständigung zwischen den Sprachgemeinschaften gefährdet und erklärte gegenüber der NZZ, notfalls müsse der Bund dafür sorgen, dass «das Erlernen einer zweiten Landessprache ab der Primarschule in allen Kantonen gewährleistet wird». Im Interview sagt der Bündner Sprachexperte Rico Cathomas, was er von den Unruhen in der Bildungspolitik hält. (bt/bun)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR