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Federers Arbeitssieg nach der Show

Roger Federer hat bei den Swiss Indoors in Basel die Viertelfinals erreicht. Er setzte sich gestern gegen den Usbeken Denis Istomin in drei Sätzen mit 3:6, 6:3, 6:4 durch.

Südostschweiz
24.10.14 - 02:00 Uhr

Von Julien Oberholzer

Tennis. – Roger Federer hatte es nach seiner 46-minütigen Show gegen Gilles Muller am Mittwoch vorausge- sehen: Es werde gegen Denis Istomin sicher schwieriger. Der in der Weltrangliste als Nummer 55 geführte Usbeke forderte den Baselbieter im Achtelfinal tatsächlich ganz anders als der Luxemburger am Tag zuvor. «Es war schwierig. Ich hatte Mühe, den Rhythmus zu finden», meinte Federer. «Ich traf einige falsche Entscheidungen bei meiner Wahl der Schläge.»

Nur 14 Punkte abgegeben

Federer tat sich lange Zeit schwer, Istomin bei dessen Aufschlag in Bedrängnis zu bringen. Er agierte dafür anderthalb Sätze lang von der Grundlinie zu fehlerhaft, vor allem die Vorhand funktionierte nicht so wie gewünscht. Trotzdem hätte er schon den ersten Umgang für sich entscheiden können, weil er bei eigenem Service von Beginn weg stark agierte. Im gesamten Match gab er nur 14 Punkte ab, wenn er aufschlug, sechs davon aber im sechsten Game. Das brachte ihn 2:4 ins Hintertreffen und kostete ihn den ersten Satz.

Istomin, der Federer bereits im letzten Jahr bei den Swiss Indoors über drei Sätze gefordert hatte, konnte den fünffachen Turniersieger mit seinen wuchtigen Schlägen erstaunlich oft unter Druck setzen. Trotzdem zeichnete sich die Wende ab. Federer kam mit dem Aufschlag von Istomin mit zunehmender Spieldauer besser zurecht. Im zweiten Satz nahm er ihm den Service ein erstes Mal zum 4:2 ab. Und im dritten Umgang kam er in den ersten beiden Servicegames von Istomin zu zahlreichen Breakbällen. Er nutzte die achte Möglichkeit dank einem herrlichen Rückhand-Winner zur Vorentscheidung.

Im Viertelfinal von heute trifft Federer auf den Bulgaren Grigor Dimitrov (ATP 11). Diesem stand Federer im letzten Jahr in Basel zum bislang einzigen Mal gegenüber. Gegen Pospisil spielte er schon dreimal, unter anderem in Basel 2013 und in diesem Jahr in Cincinnati.

Coric nun gegen Nadal

Der gestern spielfreie Rafael Nadal trifft im Viertelfinal auf Borna Coric (ATP 124). Der 17-jährige Kroate, der dank einer Wildcard am Turnier teilnimmt, schlug nach Ernests Gulbis auch den Kasachen Andrej Golubjew (ATP 66) mit 6:4, 6:4. Bislang traf Coric in seiner noch jungen Karriere erst zweimal auf Top-20-Spieler: im Juli in Umag auf Fabio Fognini (Dreisatz-Niederlage) und auf Gulbis (Zweisatz-Sieg). Coric, der mit Lawrence Frankopan den gleichen Manager wie Stan Wawrinka hat, kommt bislang gut zurecht bei den Profis. Der zweitbeste Junior des letzten Jahres schlug 2014 schon vier Spieler aus den Top 50 der Weltrangliste. Heute kann fer erstmals in den Halbfinal eines ATP-Events vorstossen.

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