×

Federer heute gegen Raonic

Nach der ersten Turnierwoche am Australian Open verblieb in Melbourne von den Schweizern nur Roger Federer im Turnier. Stanislas Wawrinka schied trotz fünf Sternstunden hauchdünn gegen Novak Djokovic aus. Federer trifft am Montag auf Milos Raonic (ATP 15).

Südostschweiz
21.01.13 - 01:00 Uhr

Tennis. – Stanislas Wawrinka spielte gegen Novak Djokovic phänomenal gut. Er trumpfte so gross auf wie noch nie gegen irgendjemanden – und verlor nach 5:02 Stunden mit 6:1, 5:7, 4:6, 7:6 (7:5), 10:12 trotzdem. Wawrinka: «Es ist extrem enttäuschend und frustrierend, dass ich mein bestes, komplettestes Spiel überhaupt verloren habe.» Im zwölften Duell gegen eine Nummer 1 der Welt verlor der Romand zum zwölften Mal. «Stan (Wawrinka) hätte den Sieg auch verdient gehabt. Es war so ein Spiel, das definitiv keinen Verlierer verdiente», tröstete am Ende Novak Djokovic. «Wawrinka war der aggressivere Spieler auf dem Platz, mir blieb nichts anderes übrig als zu kämpfen.»

Spieldiktat entglitten

Djokovic kämpfte wie ein Löwe, wie man sich das von ihm seit zwei Jahren gewohnt ist, und drängte so Wawrinka in diesem über fünfstündigen Drama einmal mehr in die tragische Rolle. Vor allem in den Sätzen Nummer 2 und 5 boten sich dem Lausanner riesige Möglichkeiten. Nach 51 Minuten führte «Stan the man» mit 6:1, 4:1. Nach einer Stunde stand es 5:2 im zweiten Satz. Nach 66 Minuten fehlten bei 6:1, 5:3, 30:0 und eigenem Aufschlag bloss zwei Punkte zur 2:0-Satzführung. Dann aber entglitt dem Schweizer das Spieldiktat. Mit fünf Spielgewinnen in Folge gelang Djokovic die erste Wende im Spiel. Diese erste Wende gelang Djokovic auch, weil Wawrinka sein schier unglaublich hohes Niveau der ersten Stunde nicht zu halten vermochte. Gewiss – es durfte niemand damit rechnen, dass dem 27-jährigen Romand während fünf Stunden alles gelingen würde. Andererseits leistete sich Wawrinka nach der ersten Stunde während 20 Minuten zu viele Fehler. Im ersten Satz unterliefen ihm nur drei unerzwungene Fehler, nur einer mit der Vorhand. Im zweiten Satz hingegen, und dort vor allem in der Schlussphase, produzierte Wawrinka 25 unerzwungene Fehler, 13 mit der Vorhand.

Doch dieser zweite Satz entpuppte sich lediglich als Vorgeplänkel zum eigentlichen Drama. «Und ich glaube auch nicht, dass ich sicher gewonnen hätte, wenn ich mit 2:0 Sätzen in Führung gegangen wäre», so Wawrinka, «schliesslich kennen wir alle Djokovics Qualitäten.»

«Night-Session» für Federer

Roger Federer gab in der ersten Turnierwoche noch keinen Satz und kein Aufschlagspiel ab. Nach dem 6:4, 7:6, 6:1-Erfolg über Bernard Tomic trifft er heute um zirka 11.00 Uhr Schweizer Zeit auf den Kanadier Milos Raonic. Gegen Tomic (ATP 43) fiel die Vorentscheidung nach etwas weniger als anderthalb Stunden. Der 20-Jährige aus Perth zeigte sein bestes Tennis und griff beim Stand von 5:3 im Tiebreak und eigenem Aufschlag nach dem Satzausgleich. Im längsten und besten Ballwechsel der gesamten Partie (28 Schläge) gelang Federer aber das Mini-Break zum 4:5. Mit vier Punktgewinnen hintereinander (vom 3:5 zum 7:5) sicherte er sich den zweiten Satz. Und weniger als zehn Minuten später führte Roger Federer auch im dritten Satz mit 3:0. (si)

Männer-Einzel, 3. Runde: Roger Federer (Sz/2) s. Bernard Tomic (Au) 6:4, 7:6 (7:5), 6:1. Andy Murray (Gb/3) s. Ricardas Berankis (Lit) 6:3, 6:4, 7:5. Jérémy Chardy (Fr) s. Juan Martin Del Potro (Arg/6) 6:3, 6:3, 6:7 (3:7), 3:6, 6:3. Jo-Wilfried Tsonga (Fr/7) s. Blaz Kavcic (Sln) 6:2, 6:1, 6:4. Richard Gasquet (Fr/9) s. Ivan Dodig (Kro) 4:6, 6:3, 7:6 (7:2), 6:0. Gilles Simon (Fr/14) s. Gael Monfils (Fr) 6:4, 6:4, 4:6, 1:6, 8:6. And-reas Seppi (It/21) s. Marin Cilic (Kro/12) 6:7 (2:7), 6:3, 2:6, 6:4, 6:2. Milos Raonic (Ka/13) s. Philipp Kohlschreiber (De/17) 7:6 (7:4), 6:3, 6:4. – Achtelfinals: Novak Djokovic (Ser/1) s. Stanislas Wawrinka (Sz/15) 1:6, 7:5, 6:4, 6:7 (5:7), 12:10. David Ferrer (Sp/4) s. Kei Nishikori (Jap/16) 6:2, 6:1, 6:4. Tomas Berdych (Tsch/5) s. Kevin Anderson (SA) 6:3, 6:2, 7:6 (15:13). Nicolas Almagro (Sp/10) s. Janko Tipsarevic (Ser/8) 6:2, 5:1 w.o. (Verletzung). – Viertelfinal-Tableau: Djokovic (1) – Berdych (5); Ferrer (4) – Almagro (10); Chardy/Seppi (21) – Simon (14)/Murray (3), Tsonga (7)/Gasquet (9) – Raonic (13)/Federer (2). – Frauen-Einzel, 3. Runde: Viktoria Asarenka (WRuss/1) s. Jamie Hampton (USA) 6:4, 4.6, 6:2. Serena Williams (USA/3) s. Ayumi Morita (Jap) 6:1, 6:3. Caroline Wozniacki (Dä/10) s. Lesia Zurenko (Ukr) 6:4, 6:3. Maria Kirilenko (Russ/14) s. Yanina Wickmayer (Be/20) 7:6 (7:4), 6:3. Jelena Wesnina (Russ) s. Roberta Vinci (It/16) 4:6, 7:6 (7:4), 6:4. Sloane Stephens (USA/29) s. Laura Robson (Gb) 7:5, 6:3. Swetlana Kusnezowa (Russ) s. Carla Suarez Navarro (Sp) 6:2, 4:6, 6:3. Bojana Jovanovski (Ser) s. Kimiko Date-Krumm (Jap) 6:2, 7:6 (7:3). – Achtelfinals: Maria Scharapowa (Russ/2) s. Kirsten Flipkens (Be) 6:1, 6:0. Agnieszka Radwanska (Pol/4) s. Ana Ivanovic (Ser/13) 6:2, 6:4. Jekaterina Makarowa (Russ/19) s. Angelique Kerber (De/5) 7:5, 6:4. Li Na (China/6) s. Julia Görges (De/18) 7:6 (8:6), 6:1. – Viertelfinal-Tableau: Asarenka (1)/Wesnina – Wozniacki (10)/Kusnezowa, S. Williams (3)/Kirilenko (14) – Jovanovski/Stephens (29); Li (6) – A. Radwanska (4), Makarowa (19) – Scharapowa (2). – Jungseniorinnen-Doppel, Vorrunde: Martina Hingis/Martina Navratilova (Sz/USA) s. Iva Majoli/Barbara Schett (Kro/Ö) 6:3, 6:2.

Resultate

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR