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Federer: «Es ist ein anderes Jahresende als erwartet»

Mit dem heutigen Match gegen Gilles Muller bei den Swiss Indoors in Basel beginnt für Roger Federer die aufregende Schlussphase der Saison. Innerhalb eines Monats könnte er 18 Partien bestreiten und dann wieder die Nummer 1 sein.

Südostschweiz
22.10.14 - 02:00 Uhr

Von Julien Oberholzer

Tennis. – Sehr wahrscheinlich wird Federer alle drei bis Saisonende anstehenden Turniere bestreiten. Sollte er sich wider erwarten doch eine Pause gönnen, wird er auf das nächste Woche beginnende Turnier in Paris-Bercy verzichten. Ein Forfait beim Masters 1000 würde seine Chancen, am Jahresende die Weltrangliste anzuführen, aber deutlich schmälern.

Der Baselbieter kämpft an verschiedenen Fronten, die Ziele sind vielfältig: Der sechste Sieg bei den Swiss Indoors, die 1000 Punkte in Paris, der achte Erfolg bei den ATP-Finals und schliesslich der erstmalige Triumph im Davis Cup vom 21. bis 23. November in Lille gegen Frankreich. «So hatte ich mir das Saisonende nicht vorgestellt», gestand der 17-fache Grand-Slam-Sieger. Grossartig und aufregend seien die Perspektiven.

Federer traut sich das komplette Programm zu. Er sei mental fit, was er auf die dreiwöchige Pause zwischen dem Davis-Cup-Einsatz Mitte September und dem Start in Schanghai Anfang Monat zurückführt. Dass er letzte Woche eine dreitägige Trainingseinheit auf Sand einlegte, um sich für den auf dieser Unterlage stattfindenden Davis-Cup-Final vorzubereiten, beweist, wie sicher sich der 33-Jährige derzeit fühlt, wie gross sein Selbstvertrauen ist.

So viele Siege wie kein anderer

Seine Saison ist aussergewöhnlich, selbst wenn der fehlende Erfolg bei einem Grand-Slam-Turnier die Bilanz trübt. Kein anderer Spieler auf der Tour hat in diesem Jahr mehr Matches gewonnen (61), öfter gegen Top-10-Spieler gesiegt (13) und mehr Finals bestritten (9). Seit er am 8. August seinen 33. Geburtstag gefeiert hat, lautet seine Bilanz 21:2 Siege. 2011 hatte Federer das Jahr mit drei Turniersiegen beendet. Gleiches ist ihm auch in dieser Saison zuzutrauen.

Davis Cup schon sehr präsent

Zusammen mit seinem Team musste Federer in den letzten Wochen viel Denkarbeit verrichten. Dabei wurde kein Szenario ausser Acht gelassen. Auch die Möglichkeit, in Basel im Doppel anzutreten, dafür auf das Einzel zu verzichten, wurde erwogen. Wie der Baselbieter betonte, ist er vertraglich nicht an die Swiss Indoors gebunden. Nun spricht alles dafür, dass er das komplette Programm durchzieht und damit womöglich bis Ende Jahr noch 18 Partien bestreitet.

Im Zentrum des Interesses steht in Basel, zumindest zum Anfang der Swiss Indoors, der Davis Cup. Vor allem die zahlreichen französischen Medienvertreter lechzten nach einer Kampfansage von Federer. Dieser liess sich dazu nicht verleiten, obwohl Gilles Simon am Montag gegenüber einem französischen Radiosender eine verbale Salve abgefeuert hatte, indem er die eigenen Fans dazu auffordert, Federer während des Davis-Cup-Finals nicht zu bejubeln. Federer meinte dazu bloss, Simon rede gern mit den Medien.

«In ständigem Kontakt mit Stan»

Auslöser dieser gesamten Aufregung einen Monat vor dem Final in Lille war ein Foto auf Twitter, das Federer beim Training auf Sand zeigte. Er habe nicht erwartet, dass es ein solches Echo auslösen würde, meinte der fünffache Sieger der Swiss Indoors. Es zeige, wie wichtig der Davis Cup für die Franzosen sei. Aber auch bei den Schweizern ist der Final schon ziemlich präsent. «Ich stehe in ständigem Kontakt mit Stan», sagte Federer. «Ein Sieg wäre für viele Leute in der Schweiz sehr speziell.»

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