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FC Basel verliert – reist aber mit Vorteilen nach Liverpool

Real Madrid war gestern in der Champions League für den FC Basel eine Nummer zu gross. Trotz der 0:1-Niederlage reicht dem Schweizer Meister am 9. Dezember in Liverpool ein Unentschieden für den Einzug in die K.-o.-Phase.

Südostschweiz
27.11.14 - 01:00 Uhr

Von René Weber

Fussball. – Dafür, dass der Traum vom Sieg gegen Real Madrid hätte real werden können, wie sich das der FC Basel im Matchprogramm gewünscht hatte, reichte es nicht. Der spanische Rekordmeister tat im ausverkauften St.-Jakob-Park zwar nicht mehr, als nötig war. Er tat das, was er tat, aber mit Entschlossenheit. Das reichte den Königlichen problemlos, um auch ihre fünfte Partie in der Champions-League-Gruppenphase in die gewünschte Richtung zu lenken. Den Unterschied machte am Ende, welch Überraschung, Cristiano Ronaldo. Dass er während des gesamten Spiels von den Basler Zuschauern ausgepfiffen wurde, beeindruckte den Superstar genauso wenig wie seine ihm gegenüberstehenden Basler Gegenspieler. Behrang Safari, der das oft war, mühte sich zwar redlich, konnte den Aktionsradius Ronaldos aber genauso wenig einschränken wie die gesamte Basler Mannschaft den des Starensembles aus der spanischen Hauptstadt. Schlecht war das, was das Heimteam zeigte, aber auch nicht. Es war aber ein Klassenunterschied, der nicht zu übersehen war und den Unterschied ausmachte.

Ronaldo einziger Torschütze

Kein Spieler polarisiert auf Europas Fussballplätzen mehr als Ronaldo. Seine Art, sich auf dem Platz zu bewegen, Ball und Gegner zu beherrschen, Tore zu erzielen und mit Gesten zu agieren sind einzigartig. Eine weitere Stärke des Portugiesen ist, auch wenn man davon kaum spricht, sein Ehrgeiz. Ronaldo möchte der Beste sein, er will jedes Spiel gewinnen – immer. So wie gestern in Basel. Obwohl Real Madrid die Achtelfinals der «Königsklasse» längst erreicht hat, spielte er auch nahe des Rheins mit Einsatz, lief unermüdlich und suchte den direkten Weg zum von Tomas Vaclik gehüteten Basler Tor. Dass am Vorabend Barcelonas argentinischer Ausnahmekönner Lionel Messi seine Treffer Nummer 72, 73 und 74 in der Champions League erzielt hatte, stachelte Ronaldo noch zusätzlich an. Zumindest zu seinem ebenfalls schon 71. persönlichen Treffer in der Königsliga kam er in der 35. Minute dann tatsächlich. Nach glänzender Vorarbeit des Franzosen Karim Benzemas hatte Ronaldo keine Probleme, den Ball aus der Nahdistanz zum 1:0 einzunetzen.

Drei Basler Möglichkeiten

Dass Real Madrid nach dem Führungstreffer zwischenzeitlich nachliess und Basel durch Shkelzen Gashi, dem ansonsten blassen Breel Embolo sowie Ahmed Hamoudi zu drei guten Möglichkeiten kam, konnte die Differenz der beiden Teams nicht kaschieren. So nahe wie Gareth Bale, der in der 75. Minute nur die Latte traf, kam dem zweiten Treffer am gestrigen Abend nur Ronaldo, der zehn Minuten vor dem Schlusspfiff den Ball aber knapp neben das Tor platzierte.

Die knappe Niederlage ist für den FC Basel vor allem deshalb ärgerlich, weil er den Minimalismus der Gäste nicht bestrafen konnte. Er konnte auch seine Chancen auf das Erreichen der K.-o.-Phase nicht selbst steigern. Das tat dafür Rasgrad. Es erreichte gegen Liverpool ein 2:2 und verhalf den Basel-Spielern und dem begeisterten Publikum doch noch zu etwas Jubel nach dem Schlusspfiff. Dem Schweizer Meister reicht am 9. Dezember im letzten Gruppenspiel, das einem Endspiel gleichkommt, nun schon ein Unentschieden an der Anfield Road, um auch im neuen Jahr dem erlauchten Kreis der 16 besten europäischen Teams in der Champions League anzugehören.

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