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Fall Luca wird neu aufgerollt

Das Drama um den kleinen Luca wird neu aufgerollt. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Wallis hat vier neue Experten vorgeschlagen, die den Fall aufgrund einer Kinderzeichnung neu beurteilen sollen.

Südostschweiz
27.01.12 - 01:00 Uhr

Das Drama ereignete sich am 7. Februar 2002 in Veysonnaz VS. Der damals siebenjährige Luca und sein vierjähriger Bruder waren mit ihrem Hund spazieren gegangen. Als sie nach einer gewissen Zeit nicht zurückkehrten, machte sich die Mutter auf die Suche nach ihnen. Sie fand ihren älteren Sohn halb entkleidet, verletzt und unterkühlt im Schnee liegen. Luca, heute ein Teenager, ist seither blind und gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Experten waren zum Schluss gekommen, dass das Kind vom Schäferhund der Familie angefallen worden war.

Die Walliser Justiz schloss die Akte im Jahr 2004. Fünf Jahre später verlangte die Familie, die inzwischen in Italien lebt, die Wiederaufnahme des Verfahrens. Eine drei Jahre nach den Ereignissen gemachte Zeichnung des jüngeren Bruders soll den Verdacht der Familie stützten, dass Lucas Verletzungen durch Menschen verursacht wurden. Patrice Mangin, Direktor des Rechtsmedizinischen Instituts in Lausanne, blieb gestern an einer Medienkonferenz der Walliser Staatsanwaltschaft in Sitten entschieden bei der bisherigen Meinung der Gutachter: Er widersetzte sich der Ansicht, dass der Knabe gegeisselt worden sei.

Das Dossier sei implizit bereits seit dem 15. November 2010 wieder offen, als er entschieden habe, eine Zeichnung des jüngeren Bruders von Experten beurteilen zu lassen, erklärte Dubuis an der Medienkonferenz in Sitten.

Wurde Luca von drei Jugendlichen geschlagen? Ein von der Familie des Opfers eingesetzter Profiler und ein Privatdetektiv sind noch heute überzeugt, dass die Verletzungen von Menschen verursacht wurden. (sda)

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