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Fahrgäste geben Noten

Der Kanton hat eine Umfrage über die Kundenzufriedenheit im öffentlichen Verkehr in Auftrag gegeben. Schon im Jahr 2008 war das gemacht worden. Nach Abschluss der Umfrage gilt es zu vergleichen und Schlüsse zu ziehen.

Südostschweiz
07.03.12 - 01:00 Uhr

Von Irène Hunold Straub

Glarus. – Interviewer Nummer 49 wartet auf die Fahrgäste im Bus, der von Ziegelbrücke Richtung Bahnhof Näfels-Mollis und weiter über den Kerenzerberg nach Mühlehorn fährt. Er fragt jeden, ob er an einer Fahrgastbefragung mitmache und händigt einen Fragebogen zur Kundenzufriedenheit aus. Jene, die sich zum Ausfüllen bereit erklären, geben ihren Namen und ihre Telefonnummer bekannt.

Dieses Mal mit Schaffhausen

Auftraggeber der Umfrage sind der Kanton Glarus mit den Glarner Bahn- und Busunternehmen: SBB, Braunwaldbahn, Autobetrieb Sernftal AG und PostAuto Schweiz AG. Beauftragt wurde das Marktforschungsinstitut GfK Trustmark AG, das bei Kundenbefragungen im öffentlichen Verkehr (ÖV) Erfahrung hat. Es ist das grösste Marktforschungsinstitut der Schweiz.

Bei der Umfrage mit dabei ist der Tarifverbund Ostwind, welcher die Kantone St. Gallen, Thurgau und die beiden Appenzell miteinschliesst sowie Schaffhausen. Schon im Jahr 2008 wurde die Umfrage gemacht, damals noch ohne Schaffhausen.

Ergebnisse im April erwartet

Alle Linien des ÖV werden unter die Lupe genommen. Knapp 50 Interviewer sind im ganzen Gebiet unterwegs; im Glarnerland sind es sieben. Bis jetzt sind rund 400 Bogen verteilt worden. Jeder Fragebogen enthält 31 Fragen; die Fahrgäste können sich zur ganzen Dienstleistungs- und Servicekette des ÖV äussern. Darin geht es beispielsweise um Fahrkomfort, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Auch das Fahrpersonal wird einbezogen oder die Haltestellen und Bahnhöfe.

Wie es ist, wenn es zu Betriebsstörungen kommt, wird ebenfalls gefragt, oder wie es um das Bedienen der Billettautomaten bestellt ist. Die Kunden können sich auch dazu äussern, wo die Prioritäten zur Entwicklung des öffentlichen Verkehrs im Glarnerland gesetzt werden sollen.

Die Fragen können mit Noten von eins bis zehn beantwortet werden, was «sehr unzufrieden» bis «sehr zufrieden» entspricht. «Erst wenn diese Umfrage abgeschlossen und ausgewertet ist, können wir Vergleiche ziehen und Massnahmen planen», sagt Ernst Grünenfelder vom Amt Bau und Umwelt, der für den öffentlichen Verkehr zuständig ist. Er schätzt, dass die Ergebnisse im April vorliegen.

2008 gab es 71 von 100 Punkten

Die Umfrage von 2008 ergab durchschnittliche Noten für den ÖV im Kanton Glarus. Mit der Inbetriebnahme des neuen Rollmaterials beim Glarner Sprinter, wurde darauf eine wichtige Massnahme zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit umgesetzt.

Mit 71 von 100 möglichen Punkten lag die Bewertung im Kanton Glarus leicht hinter jener im Kanton Zürich und in der Ostschweiz zurück. Gut bewertet wurden alle Themen, bei denen es um persönliche Kontakte ging. Schlechtere Noten gab es zum Fahrkomfort und zur Fahrgastinformation im Fahrzeug. Die Umfrage wurde genutzt, um Hinweise zur mittelfristigen Entwicklung des ÖV zu erhalten. Schon damals war eine weitere Umfrage in Aussicht gestellt worden.

Nach Abschluss der nun laufenden Umfrage kann die Wirkung der eingeleiteten Massnahmen gemessen werden. «Hauptziel ist es, mit einem attraktiven öffentlichen Verkehr neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen», so Grünenfelder.

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