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«Es macht Spass, den Job auszuüben»

Es ist nicht so, dass nun alles anders ist, nachdem ich in Sotschi in der Superkombination Olympia-Gold gewonnen habe. Als Olympiasieger hat man mehr Termine wahrzunehmen.

Südostschweiz
26.11.14 - 01:00 Uhr

Von Sandro Viletta*

Aber sportlich geht es normal weiter. Und seit dem Abflug nach Kanada am 12. November ist es neben den Pisten ruhiger geworden. Ruhig ist es ohnehin in Lake Louise und Beaver Creek, wo für mich die Weltcup-Saison 2014/15 beginnt.

Viele Zuschauer gibt es hier nicht, Journalisten hat es auch weniger als sonst. Und doch ist die Vor- freude auf die Klassiker im Januar jetzt schon gross. Dass es dann allein der vielen Medienvertreter wieder hektischer wird, nehme ich gerne in Kauf.

Nun steht aber am Samstag im kanadischen Lake Louise erst mal die erste Abfahrt dieses Winters auf dem Programm, schliesslich am Sonntag der Super-G. und vom 5. bis 7. Dezember folgen in Beaver Creek (USA) erneut ein Super-G, noch eine Abfahrt und ein Riesenslalom. Nach Beaver Creek kehre ich natürlich mit guten Erinnerungen zurück. Dort gewann ich auf einer der schönsten Strecken im Weltcup am 3. Dezember 2011 den Super-G und somit mein erstes und bis jetzt einziges

Weltcup-Rennen. Es ist immer schön, an einem Ort zu starten, an dem man bereits ein positives Resultat erreicht hat. Das motiviert zusätzlich, das stärkt das Selbstvertrauen. Und der Schnee, der hier anders ist als an den meisten anderen Destinationen, ist für mich gar nicht so anders. Weil es in Nordamerika identisch kalt ist wie im Engadin, wo ich aufgewachsen bin, sind für mich die Verhältnisse ähnlich. Das ist sicher kein Nachteil, sondern kommt fast einem Heimrennen gleich.

Motiviert bin ich ohnehin. Es macht Spass, den Job auszuüben. Ich will mich verbessern, strebe nach Top-Ergebnissen. Ich weiss, in der Abfahrt habe ich Defizite in den Gleiterstücken. Kriege ich das in den Griff, ist vieles möglich. Aber allein mein Körpergewicht

wird es verunmöglichen, dass ich in diesen Passagen plötzlich der Schnellste sein kann. Hingegen kann und werde ich versuchen, den Zeitrückstand auf die welt-besten Gleiter zu verringern. Es ist eine Vorgabe, in der Königs- disziplin vermehr in die Punkte-ränge zu fahren.

Die Bestresultate lieferte ich zuletzt – nicht nur in Sotschi, sondern auch im Weltcup – in der Superkombination. In der «Kombi» will ich auch in der neuen Saison stets ganz weit vor-ne klassiert zu sein. Konkret heisst das, um Podestplätze mitfahren.

* Sandro Viletta, geboren am 23. Januar 1986, im Engadin in La Punt aufgewachsen, ist Skirennfahrer und hat im Februar mit dem Gewinn der Olympia-Goldmedaille in der Superkombination seinen bisher grössten Erfolg feiern können. In La Punt wurde deshalb mit der «Via Sandro Viletta» sogar eine Strasse nach dem Olympiasieger benannt. Im Weltcup hat Viletta bisher ein Rennen gewonnen, den Super-G am 3. Dezember 2011 in Beaver Creek.

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