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Entwicklungs-Index: Schweiz fällt auf Rang 13 zurück

Norwegen verteidigt seinen Spitzenplatz im Uno-Index für menschliche Entwicklung. Die Schweiz dagegen fällt von Rang 9 auf Rang 13 zurück.

Südostschweiz
05.11.10 - 01:00 Uhr

Genf. – Die Schweiz ist die Verliererin im jährlichen Bericht des Uno-Entwicklungsprogramms (UNDP), der gestern in Genf zum 20. Mal vorgestellt wurde. Der Human Development Index (HDI) warf dieses Jahr erstmals einen analytischen Blick auf eine längere Periode: die Entwicklung der vergangenen 40 Jahre.Das UNDP hat nach eigenen Angaben «die entscheidenden Komponenten menschlicher Entwicklung» systematisch untersucht. Zu diesen gehören neben dem Bruttonationaleinkommen unter anderem die Lebenserwartung bei der Geburt, die durchschnittliche Schulbesuchsdauer, die allgemeine Ungleichheit, die geschlechtsspezifische Ungleichheit, die medizinische Infrastruktur und die Möglichkeiten politischer Teilnahme.Die Schweizer Rang-Verschlechterung erklärt sich unter anderem damit, dass das UNDP neu die durchschnittliche Schulbesuchsdauer berücksichtigt. Und diese ist in der Schweiz mit durchschnittlich 10,3 Jahren 2,3 Jahre kürzer als in Norwegen. Was den Grad an Ungleichheit betrifft, hat die Schweiz aufgeholt – auf den siebenten Platz insgesamt und was die Geschlechter betrifft auf den vierten Platz. Überholt wird sie hier nur von den Niederlanden, Dänemark und Deutschland.

Schlusslichter alle in Afrika

Auf dem HDI-Gesamtindex belegen folgende Länder die ersten zehn Ränge: Norwegen, Australien, Neuseeland, die USA, Irland, Liechtenstein, die Niederlande, Kanada, Schweden und Deutschland. Frankreich belegt Rang 14, Israel 15, Italien 23, Österreich 25, gefolgt von Grossbritannien auf Platz 26. Russland belegt Rang 65, die Türkei 83, China Rang 89 und Indien Rang 119. Die zehn hintersten Ränge des Indexes belegen ausnahmslos afrikanische Länder: Auf dem letzten Platz liegt Simbabwe, davor Kongo-Kinshasa, Niger, Burundi, Mosambik, Guinea-Bissau, der Tschad, Liberia, Burkina Faso und Mali.1,7 Milliarden Menschen in 104 Ländern leben laut HDI in mehrdimensionaler Armut, das heisst: Die Bevölkerung muss in mehreren überlebenswichtigen Bereichen akute Entbehrungen erdulden. Allerdings weist das UNDP auch darauf hin, dass die Weltbevölkerung in den letzten 40 Jahren insgesamt wohlhabender, gesünder und gebildeter geworden ist. Die grössten Fortschritte seit 1970 machten Oman und China, gefolgt von Nepal, Indonesien, Saudi-Arabien, Laos, Tunesien, Südkorea, Algerien und Marokko. Verschlechtert hat sich die Lage in Kongo-Kinshasa, Sambia und Simbabwe. (sda)

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