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Entschärfte Fliegerbombe geborgen

Die Fliegerbome, die tags zuvor entschärft worden war, ist gestern Morgen aus dem Bodensee geborgen worden.

Südostschweiz
01.10.11 - 02:00 Uhr

Spiegelglatter See, Berufsfischer bringen ihre Fänge an Land, dünner Nebel hängt an den Hängen des Appenzeller Vorderlands. Das Idyll wird gestört durch ein stählernes 42-Zentimeter-Kaliber, das seit 60 Jahren auf dem Seegrund liegt und in diesen Moment rauf muss.

Einige hundert Meter vor Staad markiert eine Boje die Fliegerbombe. Mit vier weiteren Bojen ist eine 50-Meter-Sperrzone eingerichtet. Es ist ruhig. Von einem Schiff steigen zwei Taucher der Schweizer Armee ins noch rund 18 Grad warme Wasser. Die Männer gehören zum Kompetenzzentrum Kamir (Kampfmittelbeseitigung und Minenräumung). Mit einem Luftkissen heben sie das Ungetüm an, von dem noch niemand exakt weiss, wie gefährlich es ursprünglich einmal war. Langsam wird die Bombe unter der Wasseroberfläche an Land gezogen. Ein Kran hievt die grüne Stahlbombe auf einen Armee-Lastwagen. Dieser ist ausgerichtet für den Transport von rund 200 Kilogramm Sprengstoff.

Wahrscheinlich nur Attrappe

Auf einem Schiessplatz der Armee hätte die Bombe gestern Nachmittag kontrolliert in die Luft gejagt werden sollen. Aus zeitlichen Gründen war die Sprengung nicht möglich, wie Urs Müller gestern Abend sagte. Er ist bei der Schweizer Armee im Führungsstab für Kommunikation zuständig – auch bei Fliegerbomben.

Man habe die Bombe einem Sprengstoffspürhund unter die Nase gehalten. «Der Hund hat nicht angegeben. Das heisst, die Bombe ist mit höchster Wahrscheinlichkeit eine Attrappe.» (sda)

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