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Ende des Tessiner Rustici-Streits in Sicht

Der Streit zwischen dem Kanton Tessin und dem Bund wegen als Ferienhäuser umgenutzten Rustici könnte bald vorbei sein.

Südostschweiz
24.09.10 - 02:00 Uhr

Bellinzona. – Das Bundesamt für Raumentwicklung (Are) hat zwar eine Beschwerde gegen den kantonalen Nutzungsplan eingereicht – deren Rückzug wird aber nicht ausgeschlossen.Das Are bezeichnet die Beschwerde beim Tessiner Verwaltungsgericht als vorsorglichen Schritt. Man wolle vermeiden, dass der Tessiner Nutzungsplan «Landschaften mit schützenswerten Bauten» insgesamt für ungültig erklärt wird, teilte das Are gestern in einem Communiqué mit. Das Tessiner Kantonsparlament hatte das Dokument im vergangenen Mai mit grosser Mehrheit gutgeheissen. Es definiert erhaltenswerte Kulturlandschaften und soll damit die Umnutzung von rund 11 000 Rustici ausserhalb der Bauzonen ermöglichen.

Regierung zuversichtlich

An einer Eskalation des Konflikt s mit den Tessiner Behörden sind die Beamten in Bern nicht interessiert. Aus Sicht des Bundes müssen jedoch ein paar Elemente des Plans korrigiert werden. Wenn in Zusammenarbeit mit dem Kanton eine Verbeserung gelinge, sei das Are bereit, seine Beschwerde zurückzuziehen.Er sei relativ zuversichtlich, dass sich die Divergenzen zwischen dem Bund und dem Kanton aus der Welt räumen lassen, sagte der Tessiner Umweltdirektor Marco Borradori (Lega) in Bellinzona vor den Medien.

Faktische Blockade

Wegen der Rustici-Frage war es zwischen dem Tessin und dem Bund in der Vergangenheit zu Spannungen gekommen. Bern störte sich an der fehlenden Rechtsgrundlage für die Umwandlung der alten Ställe und Gebäude ausserhalb der Bauzone in Ferienhäuschen. Das Are erhob deswegen seit Januar 2009 systematisch Einsprache gegen jedes Gesuch für einen Rustico-Umbau. Dadurch wurde faktisch eine Rustico-Blockade verhängt. (sda)

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