×

Emmi wächst im Ausland und verliert in der Schweiz

Dank Firmenzukäufen im Ausland und neuen Produkten hat der grösste Schweizer Milchver- arbeiter Emmi 2012 Umsatz und Gewinn gesteigert. In der Schweiz ging der Umsatz zurück.

Südostschweiz
28.03.13 - 01:00 Uhr

Von Max Mohn

Das Auslandgeschäft wird immer wichtiger und macht knapp 40 Prozent des Umsatzes aus. Emmi steigerte im vergangenen Jahr den Umsatz um 9,6 Prozent auf 2,981 Mrd. Franken. Der Reingewinn kletterte auf 106,2 Mio. Franken – 8,8 Prozent mehr als im Vorjahr. 15,9 Mio. Franken davon gehen als Einmaleffekt auf den Verkauf des Areals der Butterzentrale in Luzern zurück. Das Unternehmen sei vor allem wegen der Auslandexpansion in Frankreich, Spanien, Tunesien und Chile sehr gut unterwegs, sagte Emmi-Chef Urs Riedener gestern Mittwoch an einer Medienkonferenz in Luzern. Daneben habe man versucht, die bestehenden Märkte mit innovativen Produkten zu beleben. Der Milchverarbeiter setzt auf hochwertige Produkte aus der Schweiz, lokal im Ausland erstellte Erzeugnisse und striktes Kostenmanagement. Mit Blick auf die Geschäfte im In- und Ausland bewege sich Emmi allerdings in zwei Welten, sagte Urs Riedener weiter. Im Heimmarkt Schweiz sei man hart am Kämpfen, sagte Riedener.

Der Absatz schrumpfte im vergangenen Jahr um 3,6 Prozent. Gründe waren der Verzicht auf ein unrentables Logistik-Geschäft, Einkaufstourismus und der Preisdruck im Handelsbereich. Zudem geriet der landesweit grösste Mozzarella-Produzent durch günstige Importprodukte in diesem Bereich und beim Schmelzkäse unter Druck. Ganz anders das Bild im Auslandgeschäft: Hier konnte Emmi den Umsatz um 40,4 Prozent steigern und übertraf gemäss den eigenen Angaben die Erwartungen. Grund waren vor allem Firmenzukäufe. Das spanische Frischprodukte-Unternehmen Kaiku eröffnete Emmi neue Märkte in Chile und Tunesien. Zudem übernahm Emmi die französische Käseverpackerin Diprola. Auch ohne Akquisitionen wuchs Emmi im Ausland um 4,7 Prozent.

Mehr Caffè Latte

So konnte Emmi mehr Caffè Latte und Käse wie Gruyère, Kaltbach und Tête de Moine exportieren. Die lokalen Produkte der Emmi-Beteiligungsfirmen Onken (GB), Cypress Grove Chèvre und Emmi Roth (beide USA) legen ebenfalls zu.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR