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Elf Choreografien an drei Tagen

Das Festival «TanzPlan Ost» kommt von Freitag bis Sonntag ans Theater Chur. Zu sehen sind in den drei Tagen elf Choreografien.

Südostschweiz
07.11.14 - 01:00 Uhr

Theater Chur Klassisch, folkloristisch, zeitgenössisch, theatralisch – all diese Facetten von Tanz bieten die fünf Kurzstücke von Angela Rabaglio, Kjersti Sandstø, Andanza Kompanie mit Andrea Maria Mendez Torres und Sebastian Gibas, der Kompanie Vloeistof und der Cie József Trefeli. Diese werden heute Freitag im Theater Chur gezeigt. Anschliessend an die Abendveranstaltung findet auf der Bühne ein Gespräch zwischen dem Architekten Men Duri Arquint, dem Publikum und den Bühnenkünstlern statt. «Da lässt sich eine Sprache über Tanz erproben, über Geschmack und Qualität, Inspiration und Verständnis von Inhalten austauschen», heisst es in einer Mitteilung.

Das Kinderstück «Ansteckungsgefahr!» mit Workshop der Kompanie Vloeistof bietet etwas mehr als nur gerade Unterhaltung und Bildung: Die Kinder von 6 bis 12 Jahren gehen um 10 Uhr ohne Eltern mit den Tanzschaffenden auf die Bühne und erleben die Aufführung unmittelbar aus dieser Perspektive. Ihr Gezappel und Geplapper stört dabei nicht, sondern ist Anregung für eine gemeinsame Choreografie, die den Eltern, Grosseltern und weiteren Begleitpersonen ab 11 Uhr vorgeführt wird.

Tanz-Klang-Teppich

Die Abendbühne am Samstag beginnt bereits um 18.30 Uhr mit «Sagra» von Progetto Brockenhaus, einer «überraschend eigenen Interpretation» von Strawinsky’s Frühlingserwachen, so die Mitteilung weiter. Nach einer Pause folgt das Solo der Zürcherin Tina Mantel mit einer Auseinandersetzung mit Trisha Brown über Intellekt und Intuition. «Rush» von Jens Biedermann bringt mit vier Tänzern das Getriebensein im Leben zum Ausdruck. Nach einer zweiten Pause folgt das 45-minütige Stück «da-zwischen». Zehn Tänzerinnen und zwei Livemusiker spielen mit Raum, Zeit und Atmosphäre untereinander und wachsen unter der choreografischen Leitung von Renate Graziadei (Laborgras, Berlin) zu einem Tanz-Klang-Teppich zusammen.

Die rhythmisch mitreissende Produktion «Listen», die am Sonntag zu sehen ist, handelt von der Fähigkeit oder Unfähigkeit zu hören. Davon, wie wir uns verständigen, wenn wir uns nicht verstehen. Wie wir Sprache sehen, wenn wir nicht hören können – oder nicht zuhören wollen. Der international gefragte Klangkünstler Fritz Hauser vertont live die sprechenden Hände und tanzenden Körper. «Listen» macht Musik sichtbar und Stille hörbar. Kinsun Chan choreografierte das 70-minütige Stück mit der Gebärdensprachtheater-Gruppe «Theatertraum» aus Zürich. Der schweizerisch-kanadische Choreograf und Regisseur, früher Solist beim Zürcher und Basler Ballett, vereint in diesem Stück Gehörlose und hörende Tanzende. (bt)

Tickets und Infos unter www.theaterchur.ch

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