Einsatz für Blockzeiten an Davoser Schule hat sich gelohnt

Von Béla Zier

Davos. – An den Davoser Kindergärten sind einheitliche Unterrichtszeiten schon längere Zeit die Regel, nicht aber an den Primarschulen. Dies soll sich auf den Beginn des Schuljahres 2012/13 ändern. Das jedenfalls beantragt die Davoser Exekutive dem Grossen Landrat, welcher Mitte März darüber entscheiden wird.

Aufgrund der diversen Klassenteilungen besuchen an der Davoser Primarstufe zu den Randzeiten abwechslungsweise öfters nur halbe Klassen den Unterricht, während die andere Hälfte später mit den Lektionen beginnt oder diese früher beendet. Dieser sogenannte Halbklassenunterricht habe zwar grosse Vorteile für die Schülerschaft, führe aber dazu, dass die Kinder immer wieder zu unterschiedlichen Zeiten zu Hause seien, hält die Exekutive in ihrer Vorlage fest. Für viele Eltern sei diese Situation unbefriedigend, weil es dadurch primär Müttern oder Alleinerziehenden verunmöglicht werde, einer geregelten Anstellung nachzugehen.

Die Verantwortlichen der Davoser Schulen seien von Erziehungsberechtigten schon mehrmals mit diesem unbefriedigenden Ist-Zustand konfrontiert worden, heisst es in der Botschaft weiter. Im Januar vergangenen Jahres wurden der Gemeinde Davos schliesslich über 250 Unterschriften von Eltern mit der Forderung eingereicht, das Thema Blockzeiten anzupacken und eine Lösung auszuarbeiten. Jetzt liegt das Resultat in Form eines Antrags vor. Dieser orientiert sich am Blockzeitenmodell der Churer Schulen, denn dieses habe keine «einschneidenden und negativen Auswirkungen in der Schulqualität» zur Folge gehabt, wie die Davoser Exekutive schreibt.

Die Neuerungen bei Blockzeiten

Sollte sich der Grosse Landrat für Blockzeiten aussprechen, stehen einige Neuerungen an. Die Primarschülerinnen und -schüler besuchen den Unterricht dann an allen Vormittagen von 8.15 bis 11.40 Uhr. Für die Schülerschaft werden jeweils nach Schulschluss am Montag-, Dienstag- und Donnerstagnachmittag betreute Aufgabenzeiten angeboten. Der Halbklassenunterricht wird gegenüber heute leicht reduziert beibehalten, und am Freitag würde der Unterricht an allen Primarschulklassen um 15.30 Uhr enden.

Im Bezug auf die Umsetzung der Blockzeiten in der Region Unterschnitt habe man darauf geachtet, dass die Schülerschaft vom selben Angebot profitieren könne wie jene, die den Unterricht in Davos Platz und Davos Dorf besuche, hält die Exekutive fest. Im Unterschnitt würden sich Änderungen bei den Unterrichtszeiten sowie beim Zeitpunkt und dem Umfang für die betreuten Aufgabenzeiten ergeben. Damit jene Kinder, die die Tagesschule in Monstein besuchen würden, ihr Elternhaus nicht zu früh verlassen müssten, habe man die Fahrzeit für diese Primarschüler als Anteil der Blockzeiten gewertet. So könnten diese Kinder ihr Zuhause um zirka 8 Uhr verlassen.

Es fallen mehr Lohnkosten an

Wie die Exekutive in der Botschaft weiter schreibt, muss aufgrund der Einführung des Blockzeitenmodells jährlich mit zusätzlichen Lohnkosten von rund 80 000 Franken gerechnet werden. Es sei aber anzunehmen, dass ein Grossteil davon durch zusätzliche Steuereinnahmen wettgemacht werden könne, weil den Eltern «deutlich bessere Möglichkeiten für die Ausübung einer beruflichen Tätigkeit geboten werden».

Wird der Davoser Grosse Landrat der Einführung der Blockzeiten zustimmen? Robert Ambühl, Vorsteher des Davoser Schuldepartements, rechnet erneut mit einer Grundsatzdiskussion zur Sparthematik im Bildungsbereich. In der Sache selbst sei die Einführung der Blockzeiten jedoch unbestritten, meinte Ambühl auf Anfrage.