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Einen roten Schlussstrich gezogen

Mit Wertberichtigungen im Umfang von 232 Millionen Franken hat Repower seine Bilanz bereinigt und an der GV reinen Tisch gemacht. Nun hoffen alle auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Wasserkraft.

Südostschweiz
15.05.14 - 02:00 Uhr

Norbert Waser

Der ausgewiesene Verlust von 150 Millionen Franken in der Jahresrechnung 2013 soll ein einmaliges Ereignis bleiben. Verwaltungsratspräsident Eduard Rikli wies denn gestern an der Generalversammlung von Repower im Forum «Ried» in Landquart ausdrücklich darauf hin, dass ohne die vorgenommenen Wertberichtigungen das operative Ergebnis 74 Millionen Franken betrug (Vorjahr 112 Mio.). Das sei angesichts des Umfeldes und auch im Branchenvergleich «ein noch ansprechendes Ergebnis». Das Umfeld werde aber anspruchsvoll bleiben. Vorangetrieben werden sollen die Wasserkraftprojekte Lagobianco und Chlus, auch wenn in den nächsten vier bis sechs Jahren nicht mit einem Bauentscheid zu rechnen ist.

Ein letztes Kohlefeuer

Wohl ein letztes Mal dürfte das Thema Kohle an einer Generalversammlung von Repower gestern ein Thema gewesen sein. Vorgängig der GV hatten Umweltschutzorganisationen gegen die von der Repower-Tochter SEI in Italien eingereichte Schadenersatzklage über vier Millionen Euro gegen Kohle-Aktivisten (BT vom 6. Mai) protestiert. Der Verein Zukunft statt Kohle und WWF distanzierten sich aber ausdrücklich gegen ein Plakat mit einem Vergleich mit dem Konzentrationslager Auschwitz, wie es gestern an der Repower-GV als Beispiel der Kampagne des angeklagten Coordinamento No Carbone gegen das Kohlekraftwerk gezeigt wurde. Dieses Plakat stamme nicht aus der Feder des Coordinamento.

Repower-CEO bekräftigte gestern noch einmal, dass Repower bis Ende 2015 den Ausstieg aus dem Kohlekraftwerkprojekt Saline Joniche vollziehen werde. Erste Verträge seien bereits unterzeichnet.

Wahlen mit Nebengeräuschen

Nicht ganz ohne Nebengeräusche gingen die Wahlen über die Bühne. Der Klima-Aktivist Peter Vogelsanger zweifelte daran, dass VR-Präsident Eduard Rikli und der als Nachfolger von Christoffel Brändli vorgeschlagene Peter Molinari die richtigen Leute seien, um Repower erfolgreich in die Zukunft zu führen. Auch eine Aufforderung, die Rücktritte (auch Vize Hans Schulz hat demissioniert) für eine angesichts der Schrumpfung angezeigte Verkleinerung des Verwaltungsrates zu nutzen, fand den Niederschlag lediglich in ein paar Proteststimmen. So wurden alle Bisherigen im Amt bestätigt und zusammen mit Molinari (Ex-Direktor Engadiner Kraftwerke) und Domenico De Luca, Konzernleitungsmitglied der Axpo, für ein Jahr gewählt.

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