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Ein unerfreulicher Winter am Valser Dachberg

«Ernüchternd» nennt der Verwaltungsrat der Sport- bahnen Vals AG das Finanz- ergebnis des jüngsten Geschäftsjahres. Die beim Antritt angepeilte Kehrtwende sei klar nicht gelungen.

Südostschweiz
27.09.14 - 02:00 Uhr

Von Jano Felice Pajarola

Vals. – Im Oktober 2012 haben die Valser Sportbahnen den Verwaltungsrat komplett ausgewechselt. Zwei Jahre danach übt sich das Gremium um Präsident Robert Berni und Vizepräsident Norbert Gartmann in Selbstkritik: «Der Verwaltungsrat ist angetreten, um positive Veränderungen herbeizuführen, was uns auf der Finanzseite bisher klar nicht gelungen ist» – so schreibt es Berni im aktuellen Geschäftsbericht der AG. Der Grund für die Selbstkritik: Das Finanzergebnis für 2013/14 ist «ernüchternd», dem Aktionariat kann an der Generalversammlung vom 4. Oktober «kein erfreulicher Abschluss» präsentiert werden. Konkret summiert sich der am Dachberg erwirtschaftete Verlust auf über eine halbe Million Franken.

Problem «massiv verschärft»

Wetterpech drückte die Ersteintritte im Vergleich zum Vorjahr um 8,6 Prozent ins Minus. Gleichzeitig trug die Gastronomie nicht mehr wie sonst zu einer Verbesserung des Finanzergebnisses bei: Nach der Kündigung des Pachtvertrags durch die heutige 7132 AG wurden die Bahnen selber Gastgeber im Skigebiet – und verfehlten dabei «die gesteckten Ziele deutlich». Es bestehe «grosser Handlungsbedarf auf die neue Saison hin». Die gesamten Erträge der AG sanken schliesslich um 144 000 auf 1,41 Millionen Franken. Das bereits im Vorjahr thematisierte strukturelle Problem des Unternehmens habe sich 2013/14 «massiv verschärft», heisst es im Bericht. Die AG weist eine Unterbilanz auf. Erste Massnahmen für die Sanierung von Bilanz und Liquidität seien eingeleitet worden, so Berni.

Nicht genug Gästebetten in Vals

«Ernüchternd» – so fällt auch das Fazit von Geschäftsleiter Maurus Tomaschett aus. «Uns fehlen die Gäste, um unseren Betrieb nachhaltig zu führen», schreibt Tomaschett. Vals verfüge nicht über genügend Gästebetten für ein Skigebiet von der Grösse der Sportbahnen. Aus den Transporterträgen alleine, konstatiert auch Berni, könnten Betrieb und Abschreibungen nicht finanziert werden. Man werde deshalb mit den touristischen Leistungsträgern «neue Wege der Finanzierung» suchen – und ein Leistungsabbau sei wohl unumgänglich.

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