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ein schaler Nachgeschmack bleibt

Eine Unfallserie am Ricken wirft Fragen auf. 34 Unfälle in drei Jahren zwischen Gebertingen und Ricken. Und der tödliche Unfall vom 30. Juni ist noch nicht einmal eingerechnet.

Südostschweiz
20.12.14 - 01:00 Uhr

Von Urs Schnider

Diese Unfallhäufigkeit zwang die Behörden schliesslich zu Massnahmen und führte zu einem politischen Vorstoss. Der Belag ist inzwischen saniert. Dass dieser auf der Strecke nicht optimal war, wurde anfänglich von den zuständigen Stellen noch relativiert oder gar in Abrede gestellt. Man versteckte sich hinter der Formulierung: «Dass dieser zwar an der unteren Grenze der Zulässigkeit, aber zulässig» sei.

Ein Zusammenhang zwischen dem tödlichen Unfall vom 30. Juni und dem umstrittenen Belag kann und darf nicht hergestellt werden. Aber es ist Fakt, dass es diese 34 Unfälle gab. Technisch gesehen war der Belag in Ordnung, wie die Regierung nun erklärt. Das mag juristisch richtig sein. Aber die Regierung unterstellt damit in ihrer Antwort, dass die 34 Unfälle alle auf Fehlverhalten der Lenker zurückzuführen seien. Und das ist störend.

Denn nach dem tödlichen Unfall wurden verschiedene Sofortmassnahmen umgesetzt: Der Belag wurde saniert; zusätzliche Signalisationstafeln «Achtung Schleudergefahr» bei der Unfallstelle aufgestellt sowie das Höchsttempo noch am Tag des Unfalls reduziert, weil die Polizei «dringenden Handlungsbedarf» feststellte.

So lässt die Antwort der Regierung einen schalen Nachgeschmack zurück. Nicht zuletzt, weil seit dem Einsetzen des neuen Belages Ende September die Polizei auf besagtem Teilstück keinen einzigen Unfall mehr registrierte!

uschnider@suedostschweiz.ch

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