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Ein Christbaum von Raphael Diaz für Heini Staub in Arosa

Eishockeystars auf Abwegen: Gestern haben die Schweizer Nationalspieler in Arosa Christbäume, Punsch, Glühwein und Weihnachtsgebäck verkauft. Mit dieser Aktion unterstützten sie tatkräftig die Winterhilfe Schweiz.

Südostschweiz
13.12.12 - 01:00 Uhr

Von Hansruedi Camenisch (Text) und Olivia Item (Bilder)

Eishockey. – Die Aroser Sonne strahlt buchstäblich vom schon fast kitschig blauen Himmel. Trotzdem ist es eisig kalt auf dem Postplatz. Das Thermometer verharrt unnachgiebig bei minus 11 Grad. Torhüter Reto Berra will seine Kappe tief über die Ohren ziehren. «Leider ist sie zu kurz», meint er nach mehreren Versuchen. Die gute Laune lassen sich die Eishockey-Cracks genauso wie die Besucher trotz der Kälte nicht nehmen. Mit ihrer Weihnachtsaktion will die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft auf die Arbeit der Winterhilfe Schweiz, welche die Linderung von Not in unserem Land zum Ziel hat, aufmerksam machen und die Bevölkerung für die Thematik der Armut in der Schweiz sensibilisieren.

Hinter der Theke stehen zunächst Goran Bezina, Thibaut Monnet und Julien Vauclair. Das Romand-Trio hat sich einen guten Platz ausgesucht. Sie schenken Punsch und Glühwein aus. Bei diesen Temperaturen finden die wärmenden Getränke im wahrsten Sinn des Wortes heissen Absatz. Gefragt sind auch Gebäcke wie die Aroser Pittà, eine einheimische Spezialität. Später übernimmt Mathias Seger das Zepter hinter der Bar, nachdem er noch einige Christbäume angeschleppt hat. Der Verteidiger managt das Ganze genauso souverän, wie er letzte Saison als Captain die ZSC Lions zum Schweizer-Meister-Titel führte.

Diaz auf Staubs Spuren

Auf der Suche nach einem Chistbaum schaut Heini Staub vorbei. In den Achtzigerjahren gewann er mit dem EHC Arosa zweimal Meisterschaftsgold, und 57-mal stand der kleine, aber zuverlässige Verteidiger für die Nationalmannschaft im Einsatz. Bedient wird er von Raphael Diaz, seines Zeichens ebenfalls Abwehrspieler, eigentlich bei den Montreal Canadiens in der National Hockey League (NHL) unter Vertrag, wegen des Lockouts zurzeit aber für seinen Stammklub Zug tätig. Im Gespäch stellen die beiden fest, dass Diaz morgen Abend an der Arosa Challenge gegen Weissrussland ausgerechnet sein 57. Länderspiel bestreiten wird.

Die Schweizer NHL-Lockout-Spieler Mark Streit, Raphael Diaz, Roman Josi, Luca Sbisa und Yannick Weber sowie Damien Brunner, der im Herbst sein NHL-Debüt hätte geben sollen, sind an diesem frostigen Nachmittag besonders gefragt, sei es als Interviewpartner oder von Autogrammjägern. Der Lockout macht es möglich, dass am Freitag und Samstag gleichzeitig so viele NHL-Spieler für die Schweizer Nationalmannschaft auflaufen werden wie noch nie.

Tipps fürs Toreschiessen

Vorab die Kinder und Jugendlichen interessieren sich mehr fürs Torwandschiessen als für Christbäume und warme Getränke. Nicht von ungefähr. Wer hat schon mal die Chance, sich von professionellen Puckjägern in die Geheimnisse des Toreschiessens einweihen zu lassen. Der Aufgalopp zur Arosa Challenge ist der Schweizer Eishockey-Nati zweifellos geglückt.

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