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Doppelmord von Wil vor Obergericht

Der Mann, der bei einem Streit zwischen kosovarischen Familien in Wil im Jahr 2008 zwei Personen auf offener Strasse erschoss, steht Ende Oktober erneut vor Gericht. Er fordert eine mildere Bestrafung.

Südostschweiz
11.09.13 - 02:00 Uhr

Wil. – Das Kreisgericht Wil sprach den Täter im vergangenen Juni des doppelten Mordes schuldig. Der Gerichtspräsident bezeichnete die Tat als kaltblütige «öffentliche Hinrichtung» vor den Augen des zweiten Sohns.

Der Verteidiger hatte eine Gefängnisstrafe von höchstens zehn Jahren beantragt. Der Täter habe die Tötung seiner Gegner nicht geplant. Er habe nur seinem Bruder und seinem Sohn helfen wollen. Der Verteidiger plädierte auf vorsätzliche Tötung.

Auch in der Berufung ans Kantonsgericht St. Gallen verlangt der Beschuldigte, dass er lediglich der mehrfachen vorsätzlichen Tötung, des Raufhandels und der mehrfachen Widerhandlung gegen das Waffengesetz schuldig gesprochen und mit einer Freiheitsstrafe von nicht über zwölf Jahren bestraft werde. (sda)

St. Gallen. – Es ging um über hundert Verkäufe von Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern in der Zeit von 1999 bis 2004. In die Geschäfte waren gut 200 Personen verstrickt, darunter zwei Snowboard-Gold- und Silbermedaillen-Gewinner an Olympiaden und Weltmeisterschaften. Viele Beteiligte waren eher Opfer als Täter und verloren viel Geld.

Die Drahtzieher des Schwindels, Ostschweizer Geschäftsleute, sollen stapelweise Unterlagen gefälscht haben – Eigenmittelbelege, Lohnausweise, Steuererklärungen, Versicherungsausweise, Auszüge aus dem Betreibungsregister. So erschlichen sie Hypotheken, die den Marktwert der Immobilien zum Teil weit überstiegen. Über Inserate wurden Käufer geködert, denen eine «Vollfinanzierung» ohne Eigenmittel in Aussicht gestellt wurde. Manche Käufer blieben auf ihren zumeist schwer verkäuflichen Liegenschaften sitzen und konnten die Zinsen nicht mehr bezahlen. Als das betrügerische Geschäftsmodell 2004 aufflog, gerieten 220 Personen in die Mühlen der Justiz. (sda)

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