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Die ZSC Lions hoffen auf die Reprise von 2008

Die ZSC Lions können heute bei den Kloten Flyers erstmals in der Zürcher Viertelfinalserie die Führung übernehmen. In Kloten will man aber keine Parallelen zur Derby-Serie von 2008 sehen, als die Stadtzürcher überraschend 4:1 siegten.

Südostschweiz
03.03.11 - 01:00 Uhr

Von Richard Stoffel

Eishockey. – «Dort weiterfahren mit Kämpfen, wo wir am Dienstag aufgehört haben», fordert Lions-Nationalstürmer Thibaut Monnet, der in Spiel 2 beim 5:3-Heimsieg gegen die Flyers mit seinem sechsten NLA-Hattrick und insgesamt vier Skorerpunkten überragt hatte. Bei Kloten hatte der Torhüter und «Play-off-Saurier» Ronnie Rüeger im Gegensatz zu seinem 38. Geburtstag am letzten Samstag (2:1-Heimsieg in Spiel 1) im Hallenstadion vor knapp 10 000 Zuschauern nichts zu feiern. Die Klotener Blitzführung nach 33 Sekunden durch Matthias Bieber schien die Flyers nicht zu beflügeln, sondern zu lähmen. Defensive Aussetzer folgten gleich reihenweise, obschon Center Michael Liniger schon nach Spiel 1 noch das Ausmerzen von unnötigen Fehlzuspielen zur prioritären Verbesserungsmassnahme erhoben hatte.

In Spiel 2 brachten die ZSC Lions zwar Emotionen ins Spiel, ein Drittel mehr Strafen (und insgesamt zwei Gegentore in Unterzahl) kassierte aber das als «weicher» eingestufte «Eis-Ballett» der Kloten Flyers. Und die Lions benötigten die Emotionen nicht, um einen Rückstand zu wenden, sondern um den überraschend auch läuferisch enttäuschenden Gegner ebenso auf einer anderen Ebene auf Distanz zu halten.

Kloten will Rekord behalten

«Wir waren einfach schlecht», gab NLA-Play-off-Rekordspieler Rüeger (175 Spiele) zu, der aber keine Vergleiche mit der Viertelfinalserie zwischen diesen Klubs von 2008 gelten lassen will. «Die Teams sind personell nicht mehr miteinander vergleichbar.» Damals hatten die ZSC Lions die Play-off-Viertelfinalserie gegen die Kloten Flyers als Qualifikations-Sechster, Kloten als Dritter (nun Siebter beziehungsweise Zweiter) in vergleichbaren Positionen in Angriff genommen. Die eigentlich als Underdog gesetzt gewesenen Stadtzürcher marschierten mit 4:1 Siegen durch und feierten nach weiteren Seriensiegen über Davos und Servette am Ende den Meistertitel. Nimmt man den insgesamt passiven Auftritt der Flyers in Spiel 2 zum Massstab, scheint eine Duplizität jener Ereignisse allemal möglich, obschon die Lions sowohl defensiv als auch offensiv im Vergleich zu damals substanziell weniger hochwertig besetzt scheinen.

Die Kloten Flyers wollen den erneuten Absturz mit aller Macht auch deshalb verhindern, weil ausser den Zürcher Unterländern noch kein NLA-Team aus einer so tiefen Position wie die Klotener selbst (1995 als Siebter) in den Play-offs den Meistertitel holte. Die Möglichkeit zur Nachahmung will man dem Kantonsrivalen keinesfalls eröffnen. Kloten-Trainer Anders Eldebrink kündete für das heutige Heimspiel in der Kolping-Arena auf jeden Fall schon einmal einen Personalwechsel auf den Ausländerpositionen an; der finnische «Flügelarbeiter» Marko Luomala wird zu seinem Play-off-Debüt in der Schweiz kommen.

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