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Die Winigers helfen gleich dreifach

Erwina und Josef Winiger sind als zackige Pensionäre in Rapperswil-Jona unterwegs und leisten auf gleich drei unterschiedliche Arten ehrenamtliche Hilfe für Betagte: Im Mahlzeitendienst, als Ausflugsbegleiter und im Fahrdienst.

Südostschweiz
24.07.14 - 02:00 Uhr

Von Nadine Rydzyk

Rapperswil-Jona. – Das Ehepaar Winiger ist durchaus umtriebig in Sachen Freiwilligenarbeit in Rapperswil-Jona. Begonnen hat alles vor rund neun Jahren. In einer Ausschreibung hat das Ehepaar gelesen, dass Fahrer für den Mahlzeitendienst der Ortsgemeinde gesucht werden. Mittlerweile nicht mehr auf ihrem Bauernhof tätig, stellte das Ehepaar die neu gewonnene Freizeit zu einem Teil in den Dienst der Allgemeinheit.

Seitdem beliefern sie im Team jeweils einen Monat lang einmal wöchentlich zwischen sechs bis 16 Personen mit einem Mittagsmenü, bevor sie wieder ein oder zwei Monate aussetzen.

«Um 10.30 Uhr können wir die Essen im Alters- und Pflegeheim am Fischmarktplatz abholen», erklärt die 75-jährige Erwina Winiger das Prozedere. Die vakuumierten Menüs werden dann von ihr und ihrem Mann ausgeliefert.

Die Arbeitsteilung ist dabei klar definiert: «Ich fahre den Wagen und meine Frau bringt das Essen zu den Leuten», erklärt Josef Winiger. Das «Revier» der beiden ist vorwiegend Kempraten und Lenggis. Aber wenn Not am Mann ist, liefern die beiden auch in anderen Stadtteilen das Mittagessen aus.

Freude am Helfen

Freude an ihrer Arbeit im Mahlzeitendienst haben beide auch nach neun Jahren noch. «Der gesamte Ablauf ist sehr gut organisiert und die Menschen sind meist sehr zufrieden mit dem Essen. Viele freuen sich auch sehr darüber, uns zu sehen und ein kurzes Gespräch führen zu können», berichtet Erwina Winiger.

Denn der Mahlzeitendienst ist nicht nur ein Gewinn für das leibliche Wohl, sondern auch für das seelische. «Es ist schon noch glatt mit den Leuten», lässt sie wissen, dass es auch ihnen Freude bereitet. Zudem leisten sie auf diese Weise einen Beitrag dazu, dass Seniorinnen und Senioren länger zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung leben können.

Doch ist das Ehepaar bei Weitem nicht nur im Mahlzeitendienst engagiert. Für die Alters- und Pflegeheime Meienberg und Bühl tritt es auch regelmässig als Ausflugsbegleiter in Aktion. Dann unterstützen Erwina und Josef Winiger die Seniorinnen und Senioren bei kleinen Spaziergängen oder auch halben Tagesausflügen, wie demnächst bei einer Schifffahrt auf dem Obersee.

Auch hier sind sie gern gesehene Begleiter, ja haben auch immer mal einen echten Fan, wie Josef Winiger mit einem Schmunzeln berichten kann: «Da war beispielsweise eine Dame im Rollstuhl, die immer nur von mir geschoben werden wollte», kann der rüstige 79-Jährige berichten. Auch kommen die Pflegeheimbewohner einmal jährlich im Sommer, um bei Winigers das mitgebrachte Grillgut unter freiem Himmel zu geniessen und eine Abwechslung zum Alltag zu haben.

Unterstützung bieten

Als dritter Pfeiler ihres Engagements in der Freiwilligenarbeit leistet Josef Winiger zudem einen Fahrdienst für Altersheimbewohner, die zum Arzt müssen. Dieser wird von Rajovita, der Stiftung für Gesundheit und Alter in Rapperswil-Jona, organisiert.

Hier kommen Fahrerinnen und Fahrer wie Josef Winiger zum Einsatz, sofern die Seniorinnen und Senioren nicht an einen Rollstuhl gebunden sind. «Diese werden dann vom Tixi-Taxi gefahren», erläutert Josef Winiger.

Der zeitliche Aufwand, den das Ehepaar für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten investiert, lässt sich nur schwer beziffern. Denn je nach Woche kann dieser sehr unterschiedlich ausfallen. Ihre Motivation für die Freiwilligenarbeit ziehen sie aus gleich mehreren Aspekten: «Zum einen ist es kurzweilig und macht Freude», erklärt Erwina Winiger. «Zum anderen weiss man nie, ob man irgendwann auch einmal Hilfe braucht, und dann kann man ebenfalls nur hoffen, dass es jemanden gibt, der bereit ist, diese zu leisten.»

Mit seinem Engagement für die Gemeinschaft schreitet das Ehepaar jedenfalls mit gutem Beispiel voran und denkt noch lange nicht ans Aufhören. «Solange es geht, werden wir weitermachen», sind sie sich einig.

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