×

Die Region steht hinter dem Institut

Das Hochalpine Institut Ftan ist mit einem ernsthaften Liquiditätsengpass konfrontiert. Hilfe kommt nun aus der Region. Der Unterstützungsbeitrag von 600 000 Franken gilt als grosser Vertrauensbeweis.

Südostschweiz
21.10.14 - 02:00 Uhr

Von Fadrina Hofmann

Ftan. – Einstimmig haben sich die Mitglieder der Regionalversammlung Pro Engiadina Bassa vor einer Woche für die finanzielle Unterstützung des Hochalpinen Instituts Ftan ausgesprochen (Ausgabe vom 15. Oktober). Ob der ausserordentliche Betrag von 600 000 Franken tatsächlich in die Mittelschule investiert wird, entscheiden allerdings die Stimmbürger der Fusionsgemeinden Zernez, Scuol, Valsot und der Gemeinde Samnaun. Voraussichtlich bis Ende Jahr sollte der definitive Beschluss stehen, denn jeweils im Dezember werden die Budgets für das kommende Jahr verabschiedet. Das deutliche Ja von Pro Engiadina Bassa zum Konzept für den Verteilschlüssel des Unterstützungbeitrags ist dennoch ein wichtiges Statement. Die Region zeigt damit, dass sie hinter dem Hochalpinen Institut Ftan steht und sich eine Mittelschule für das Unterengadin wünscht. «Das ist ein sehr positives Zeichen, ein Vertrauensbeweis», meint Bruno Büchi, Gesamtleiter des Hochalpinen Instituts Ftan. Laut Guido Parolini, Präsident Pro Engiadina Bassa, geht es darum, dem Institut «eine Chance» zu geben. Mittelfristig müsse die Schule sich aber finanziell selber tragen können.

Im schlimmsten Fall der Konkurs

Gemäss Büchi wird der Unterstützungsbeitrag der Region dringend notwendig, weil die Mittelschule sonst mit einem Liquiditätsengpass rechnen muss. Ohne den Beitrag der Unterengadiner Gemeinden laufe die Schule Gefahr, die Bilanz deponieren zu müssen. «Im schlimmsten Fall müssten wir Konkurs anmelden», sagt der CEO. Der Unterstützungsbeitrag ist also von existenzieller Bedeutung für das Hochalpine Institut Ftan. Die Schulleitung wird zusätzlich noch Sparmassnahmen ergreifen. Die Pro Engiadina Bassa hat der Schulleitung nun den Auftrag erteilt, die Strukturen zu überarbeiten und ein Konzept zu erstellen, wie der Betrieb kostendeckend geführt werden kann. Die Pro Engiadina Bassa repräsentiert die Gemeinden von Zernez bis Samnaun, welche mit insgesamt 44 Prozent den Hauptanteil der Aktien des Hochalpinen Instituts Ftan besitzen.

Mehr Zeit für eine Restrukturierung

In den nächsten zwei Jahren geht es einerseits darum, ein neues Schulprofil umzusetzen, andererseits soll die Mittelschule auch beim Projekt der Pro Engiadina Bassa für eine Bildungsregion mitwirken. In den kleinen Gemeinden kämpfen die Schulen mit zu wenig Schülern, in den Zentrumsgemeinden hingegen müssen die Schulhäuser vergrössert werden. Eine konkrete Idee wäre nun, am Hochalpinen Institut Ftan eine regionale Oberstufe zu bilden.

Der Betrag in Höhe von 600 000 Franken für die Mittelschule ist bereits für das laufende Schuljahr 2014/15 vorgesehen. Eine finanzielle Unterstützung über ein weiteres Schuljahr muss noch im Detail erarbeitet werden. «Wir sind grundsätzlich bereit, über einen weiteren Beitrag zu verhandeln», sagt Parolini.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu MEHR