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Die Ostschweizer Tanzszene zeigt ihr ganzes Können

Das regionenübergreifende Projekt «Tanzplan Ost» macht morgen und am Samstag im Theater Chur Station und zeigt mit sechs Stücken den zeitgenössischen Tanz in seiner ganzen Vielfalt.

Südostschweiz
25.11.10 - 01:00 Uhr

Chur. – So viel Tanz auf einmal gab es noch selten in der Ostschweiz: Das erste grenzüberschreitende Förderprojekt «Tanzplan Ost» bringt quer durch die Region von September bis Dezember 201 Auftritte professioneller Ensembles und somit ein Tanz-Angebot für jedermann. Morgen und am Samstag gastiert «Tanzplan Ost» im Theater Chur. An den zwei Tagen sind sechs Tanzproduktionen zu erleben – von neuen wie auch von bekannten Kompanien. Rund 25 Tanzschaffende präsentieren kurze, energiegeladene Tanzstücke auf hohem Niveau und zeigen so ein breites Spektrum an heutigen Tanz- und Tanztheater-Formen.

Beziehungen jeder Art

Das Festival startet morgen Abend mit dem Tanzstück «Dawn» von Hideto Heshiki. Zusammen mit zwei Musikern des Anemos-Gitarrenquartetts nähert Heshiki sich dem hochkomplexen Musikstück «Electric Counterpoint» von Steve Reich. Im Anschluss zeigt der Appenzeller Tänzer und Choreograf Philip Amann zusammen mit seiner Partnerin Letizia Monea eine feinfühlige und witzige Auseinandersetzung mit Beziehungszuständen. Das Zusammentreffen von Menschen ist auch im dritten Tanzstück des Abends das beherrschende Thema. «Les Affluents Op. 2» wurde unter der Leitung des Westschweizer Choreografen Philippe Saire mit acht Tanzschaffenden aus der Region in einer lediglich vierwöchigen Probenzeit erarbeitet.Am Samstag sind weitere drei Perfomances zu sehen: Kumpane aus Schaffhausen unter der Leitung von Choreografin Tina Beyeler verbindet in «Du bleibst, wenn du gehst» Tanz und Text. Zwei ehemalige Ballerinen und ein Schauspieler verfolgen gleichzeitig ganz eigene Wege. Halsundbeinbruch aus Zürich nehmen sich in «Chirp» Bewegungsformen verschiedener Tierarten an. Und «Exotic Dreams» von Oona Project aus Zürich schliesslich lässt sich vom deutschen Schlager sehnsüchtig in die Ferne leiten. Der Lausanner Künstler Massimo Furlan choreografierte dieses Tanzstück voller Emotionen, folkloristischem Kitsch und nostalgischen Traumwelten. (so)

«Tanzplan Ost»: Morgen und Samstag, 27. November, jeweils 20 Uhr, Theater Chur.

Chur. – Nächste Woche lockt eine weitere Veranstaltung aus der Reihe «Maulhelden» die Freunde der Komik ins Theater Chur. Der italienische Clown Leo Bassi zeigt am Freitag, 3. Dezember, sein neues Programm «Weird Instinct». Bassi bezeichnet sich selbst als den «gefährlichsten Clown der Welt». Laut einer Mitteilung verbreitet Bassi ein besonderes Kribbeln im Bauch des Zuschauers, wenn er das gesicherte Terrain der Bühne verlässt, um im Publikum seinen anarchistischen, doppelbödigen Schabernack zu treiben.In «Weird Instinct» führt Bassi die Zuschauer in die Abgründe der «unheimlichen Instinkte». Sein «Spiel mit der Angst» berührt Tabus, stellt manches bloss, aber verletzt nie, weil hinter der Verrücktheit allzu Menschliches zum Vorschein kommt. Bassis anarchistischer Geist tut sein Bestes, um den Zuschauer (zuweilen wörtlich) aus dessen Trägheit zu rütteln.Bassi, im Jahr 1952 in New York geboren, wuchs in einer italienisch-französischen Zirkusfamilie auf. Später wendete er sich vom üblichen zeitgenössischen Zirkus ab und zog nach Spanien, um dort seine Ideen zu verwirklichen. In seinem Bühnenprogramm «La Vendetta» aus dem Jahr 2004 teerte und federte sich der Politclown selbst, schnitt aus Markenkleidung seiner Zuschauer die Logos und agitierte unter anderem gegen Luxuhotels, die in sogenannten Drittweltländern bewässerungsintensive Golfplätze bauen.Im Jahr 1994 erhielt Bassi in Spanien den renommierten Comedy-Preis Golden Nose, 1995 in München den Stern des Jahres, und 1997 wurde er in Cannes mit dem Theaterpreis Grand Prix Du Jury ausgezeichnet. (so)

«Leo Bassi – Weird Instinct». Freitag, 3. Dezember, 20 Uhr. Theater Chur.

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