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Die Ortsgemeinde Kaltbrunn hat ein Herz für Rösseler

Die Ortsgemeinde Kaltbrunn stellt den Reitern der Region eine Galoppstrecke zur Verfügung. Auf 600 Meter können sie ihrem Pferd schon bald freien Lauf lassen. Die Umgestaltung der Strecke müssen sie selbst bezahlen.

Südostschweiz
05.09.12 - 02:00 Uhr

Von Nicole Bruhin

Kaltbrunn. – Der passionierte Reiter Walter Erni freut sich. Endlich kann er mit seinem Pferd in Kaltbrunn losgaloppieren. Denn die Ortsgemeinde Kaltbrunn zeigt ein Herz für die von Verboten geplagten Rösseler. Sie stellt ihnen einen Weg als Galoppstrecke zur Verfügung.

«Das ist ein grosser Erfolg», findet Erni, der als Präsident des Vereins Pferd und Umwelt Region Linthgebiet-Glarnerland (VPULG) mit der Ortsgemeinde über die Galoppstrecke verhandelt hat. Die Zusage sei nicht selbstverständlich, findet Erni: «Es ist toll, dass die Gemeinde ein offenes Ohr für unser Anliegen hat.»

In den letzten Monaten hatten die Rösseler im Linthgebiet nicht viel zu lachen. Die Reitverbotstafeln ragen an vielen Orten aus dem Boden. An der Linth dürfen sie nur auf der linken Dammseite reiten. Und die Bauern haben auch keine Freude an den Huftieren. Diese Verbote schränken die Reiter in ihrer Routenwahl enorm ein.

Deshalb kümmert sich Erni zusammen mit dem Verein um das Wohl der Rösseler. «Dies ist nicht ganz einfach.» Zudem ist die Lage für die Rösseler schwierig, weil die Linth-Kanal-Sanierung noch nicht abgeschlossen ist.

Da sei die Strecke in Kaltbrunn ein echter Lichtblick. Auch wenn es bloss 600 Meter sind – die Galoppstrecke zwischen der Rotfarbbrücke und Bösch soll schon ab Mitte Monat zugänglich sein.

Im Moment ist der Naturweg für Pferde noch nicht passierbar: «Es hat viele grobe Steine auf der Strecke, die den Pferden schaden», sagt Erni. Deshalb müsse der Weg für die Pferde umgestaltet werden.

Verein muss Weg selber bezahlen

Dies sei aber mit einfachen Massnahmen zu bewerkstelligen. In der Wegmitte wird auf einer Breite von 50 Zentimetern rund 15 Zentimeter Sand aufgetragen. «Das wird Aushub aus dem Steinerbach sein», sagt Erni. Die Kosten hierfür muss der Verband selber tragen.

Und für diese musste Erni fast das gesamte Vereinsvermögen aufbrauchen. Denn 100 Meter Wegstrecke kosten rund 1000 Franken. «Wir hatten Glück, dass die Ausführenden uns einen Rabatt gewährten», sagt Erni. Deshalb werde der Weg sie zirka 5000 Franken kosten.

Bei der Ortsgemeinde ist man zufrieden mit der Lösung am Steinerbach entlang. «Ich denke es ist sinnvoll, diesen dort anzulegen», sagt Ortsgemeindepräsident Werner Zahner. Die Pferde seien somit vom Linth-Damm weg und kämen so den Spaziergängern nicht in die Quere. Wie sich diese Galoppstrecke genau in die Umgebung einfügen wird, kann Zahner sich noch nicht ganz vorstellen: «Wir warten jetzt einmal ab, wie sich das entwickelt», sagt er. Vielleicht müssten bei einem grossen Andrang zusätzliche Massnahmen getroffen werden. Aber Zahner ist zuversichtlich, dass diese Galoppstrecke mit den Spaziergängern und den umliegenden Bauern gut harmoniert.

Weitere Wege in Planung

Der Verein würde gerne weitere solche Galoppstrecken planen: «Wir sind im Moment darüber mit der Ortsgemeinde Schänis im Gespräch», sagt Erni. Diese sei nicht abgeneigt, wolle aber die Entwicklung in Kaltbrunn erst abwarten. Ebenfalls seien sie weiterhin mit der Linth-Kommission in der Diskussion.

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