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Die Malanser Perle und ihre fleissigen, freiwilligen Helfer

Malans ist ein wahres Wanderparadies. Kein Wunder, denn Malans bietet mit der Älplibahn und dem dazugehörigen Restaurant traumhafte Aussichten und frische Speisen. Doch das alles wäre ohne freiwillige Helfer nicht möglich.

Südostschweiz
05.09.13 - 02:00 Uhr

Von Magdalena Petrovic

Malans. – Wie sagt man so schön: Jeder Ort und jeder Platz auf der Welt ist einzigartig und unterscheidet sich vom anderen. So auch Malans in der Bündner Herrschaft. Das Dorf hat nämlich eine ganz besondere Perle: Seit 1941 steht oberhalb der Gemeinde eine kleine Bergbahnstation. Sie verbindet das Dorf mit dem Malanser Älpli und dem dazugehörigen Restaurant.

Es ist ein warmer und sonniger Tag. Mehrere Wanderer stehen bei der Talstation der Malanser Älplibahn. Die einen machen sich für den Aufstieg – auf dem rund 1200 Höhenmeter überwunden werden müssen – bereit. Die anderen warten darauf, dass sie mit der Seilbahn hinauffahren können, denn die zwei Vierer-Gondeln, die im Viertelstundentakt fahren, können pro Stunde höchstens 32 Personen transportieren. «Das ist auch gut so», sagt Urs Wülser, Medienverantwortlicher der Älplibahn. Denn würde man die Bahn ausbauen, müsste man das ganze Konzept «über den Haufen werfen». Freiwillige Mitarbeiter sorgen aktuell für den reibungslosen Betrieb der kleinen Bahn und des kleinen Restaurants bei der Bergstation.

Freiwillige Helfer für alles

Die beiden Maschinisten bei der Talstation, welche die Maschinen der Älplibahn bedienen, sind gut gelaunt und helfen den Gästen, in die Gondeln einzusteigen. Auch sie arbeiten freiwillig in ihrer Freizeit bei der Bahn. «Dafür bekommen wir immer einen leckeren Zmittag vom ‘Älpli’-Restaurant», sagt der eine Maschinist und grinst spitzbübisch.

Seit der genossenschaftlich organisierte Älplibahnverein im Jahr 1982 für die Wiedereröffnung der Pendelbahn sorgte – diese wurde 1973 wegen fehlender finanzieller Mittel für Renovierungsarbeiten eingestellt –, sichern während der Saison rund 200 freiwillige Mitarbeiter den Betrieb der Bahn und des Restaurants. «Das sind Menschen, die vom Älplibahn-Virus angesteckt wurden und nicht mehr heilbar sind», sagt Medienverantwortliche Wülser – der übrigens pensioniert ist und seit etwa 30 Jahren ebenfalls Freiwilligenarbeit für die Älplibahn leistet –, während die Gondel immer weiter in die Höhe steigt und einen schönen Blick auf Chur, den Kreis Fünf Dörfer und einen Teil der Bündner Herrschaft bietet.

Ganz ohne Pächter

Auf dem Älpli angekommen wird man vom freiwilligen Restaurant-Personal freundlich empfangen. Eine von ihnen ist Theresia Fritsche – sie ist Teamchefin im Restaurant und hat gerade an diesem Wochenende Einsatz. Hier gibts keinen Besitzer und auch keinen Pächter. Täglich wechseln sich während der ganzen Saison ganze Gruppen von freiwilligen Mitarbeitern ab und haben so in der Menüwahl freie Hand. «Heute gibts Rahmschnitzel mit Nudeln, einem kleinen Bohnensalat und zum Dessert einen frischen Fruchtsalat», sagt Fritsche, die seit mehr als 25 Jahren hier aushilft und das möchte sie noch so lange tun, «wie es die Gesundheit zulässt». Sie arbeite hier gerne, weil der Zusammenhalt gross sei und «die Menschen anders als im Tal sind». «Sie sind irgendwie freundlicher und lockerer», fügt Dario Capaul hinzu. Der 18-jährige Strassenbauer-Lehrling hilft hier während seiner Freizeit als Servicekraft oder als Maschinist aus. Denn auch er möchte, dass die Malanser Perle auch in Zukunft erhalten bleibt.

Die «Südostschweiz»-Macher schnüren sich diesen Sommer und Herbst die Wanderschuhe und machen sich auf in wilde Täler und in die Berge auf der Suche nach den schönsten Bergbeizen im Kanton Graubünden. Bereits erschienen: «Startgels», Laax; «Parsiras», Heinzenberg; «Überuf», Kunkelspass; «Plandadein», Fanas; «Erika», Schlappin; «Chamanna Segantini», Pontresina.

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