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Die KVA Linth investiert 1,2 Millionen in die Sicherheit

80 Prozent des Reingewinns, der im Zweckverband der Kehrichtverbrennungsanlage Linth erwirtschaftet wurde, fliesst in ein Projekt zur Erhöhung der Sicherheit im Betrieb in Niederurnen.

Südostschweiz
31.10.14 - 01:00 Uhr

Von Gabi Heussi

Amden. – Aus 22 von 28 Zweckverbandsgemeinden strömten die Abgeordneten der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Linth am Mittwochabend in Amden in den Gemeindesaal, um ihre 42. ordentliche Versammlung abzuhalten. Nach den Begrüssungsworten von Verbandspräsident Markus Schwizer erläuterte der Gastgeber, Amdens Gemeindepräsident Urs Roth, einige Zahlen und Fakten über seine Gemeinde.

«Die KVA Linth hat sich seit der Eröffnung zum fortschrittlichen Betrieb entwickelt», so Schwizer. In seinem Jahresbericht wies er darauf hin, dass pro Jahr Wärme von 446 Gigawattstunden (GWh) für die Verwertung zur Verfügung stehen. Ein Teil davon wird in Strom umgewandelt, ein sehr kleiner Teil als Fernwärme an Dritte verkauft. «Wir könnten aber noch viel mehr Wärme abgeben», sagte Schwizer und wies darauf hin, dass dazu Abklärungen mit der Gemeinde Glarus Nord laufen.

Beinah-Unfälle vermeiden

Die KVA Linth erwirtschaftete im vergangenen Betriebsjahr einen Reingewinn von rund 1,5 Millionen Franken. Davon werden 1,2 Millionen in den Reparatur-, Reserve- und Erneuerungsfonds gehen und zweckgebunden zur Sicherheitsoptimierung bei der Anlieferung reserviert. Dem stimmten auch die Abgeordneten diskussionslos zu. Denn: «Die Tatsache, dass Anlieferer unmittelbar an der Kante zum Bunker oder zum Plattenband ihren Kehricht abwerfen, hat schon öfter zu Beinahe-Unfällen geführt», hatte Schwizer erklärt.

Auch die Erweiterung und der Umbau der Flugaschen-Wäsche (Fluwa) führte nicht zu Diskussionen. «Anlagen mit einer Flugaschenwäsche wie die KVA Linth tragen bereits heute dazu bei, die Flugasche ökologisch aufzubereiten», so Schwizer. Verschiedene Anlagen in der Schweiz sehen sich damit konfrontiert, dass die neue technische Verordnung über Abfälle (TVA) des Bundesamtes für Umwelt, die voraussichtlich 2016 in Kraft tritt, die ökologische Verwertung der Flugasche nach dem Stand der Technik vorschreibt.

1,8 Millionen für Fluwa-Erweiterung

Wegen dieser neuen TVA suchen verschiedene Anlagenbetreiber Partneranlagen, die ihre Flugasche mitwaschen. Die KVA Linth wäre mit Zusatzinvestitionen in der Lage, die Flugasche der KVA Thurgau im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages mitzuwaschen.

«Im Normalfall ist ein Überschuss an saurem Waschwasser vorhanden. Dadurch könnte grundsätzliche eine höhere Menge an Flugasche gewaschen werden, als die eigene Anlage erzeugt», erklärte Schwizer. «Es macht deshalb Sinn, dass nicht jede KVA eine eigene Fluwa betreibt», begründete Schwizer den Antrag für die Erweiterung bei der KVA Linth für 1,8 Millionen Franken.

Die Investitionen sowie der Betrieb und der Unterhalt der Anlage können mit dem vereinbarten Annahmepreis der KVA Thurgau finanziert werden. Gleichzeitig wird die eigene Anlage optimiert.

Neue gewählt, Bisherige bestätigt

Bevor sich die Abgeordneten dem Nachtessen widmen durften, verabschiedete Schwizer drei ehemalige Mandatsträger und schlug deren Ersatz zur Wahl vor. Auf den ehemaligen Vizepräsidenten Fritz Marti aus Matt folgt nun Martin Laupper, Gemeindepräsident von Glarus Nord.

Aus der Betriebskommission scheiden Hugo Kessler aus Ernetschwil und Beat Kälin aus Einsiedeln (SZ) aus. Ihre Nachfolger sind Herbert Küng, Gemeindepräsident von Schänis und Mathias Vögeli, Gemeindepräsident von Glarus Süd.

Für den Rechnungsrevisor Aldo Kennel und Ersatzrevisor Hans Umberg wählten die Abgeordneten Peter Lenz und Jakob Albrecht.

Weil zudem die Amtsdauer von vier Jahren heute, 31. Oktober, endet, standen auch der Präsident, Vizepräsident und die restlichen Mitglieder der Betriebskommission zur Wiederwahl. Sie alle wurden unter grossem Applaus bestätigt.

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