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Die Electrolux dreht dem Glarnerland den Rücken zu

Schluss, aus: Das Electrolux-Werk in Schwanden soll bis Ende 2015 geschlossen werden. Das kostet rund 120 Vollzeitstellen. Der Rettungsversuch vor zwei Jahren, als bereits 80 Stellen verschwanden, ist somit gescheitert.

Südostschweiz
21.10.14 - 02:00 Uhr

Von Marco Häusler

Schwanden. – «Überkapazitäten, verschärfter Wettbewerb und Preiszerfall in Europa.» Auf diesen Nenner bringt ein Zwischentitel in der gestrigen Medienmitteilung die Gründe dafür, dass die Produktion in Schwanden eingestellt werden soll. Seit dem Jahr 2007 seien die ausgelieferten Stückzahlen um 15 Prozent gesunken, in der ganzen Haushaltgeräte-Branche bestünden Überkapazitäten, und in Europa fielen die Erlöse Jahr für Jahr um rund 3 Prozent.

Ungemach aus Stockholm und Bern

«Der Markt hat sich fundamental verändert», sagt denn auch Peter Barandun, Verwaltungsratspräsident und Chief executive Officer der Electrolux AG. Er habe immer für den Standort Schwanden gekämpft, was auch die Investitionen zeigten, die dort in den letzten Jahren getätigt worden seien. So habe er auch vor zwei Jahren gehofft, als er den Abbau von 80 Stellen bekannt geben musste, dass die damals verbleibenden rund 150 Jobs mit der Produktion eines neuen Sortiments im Hochpreissegment wenigstens mittelfristig gesichert seien. Ziemlich kurzfristig scheinen diese Pläne nun am Hauptsitz des schwedischen Mutterkonzerns in Stockholm durchkreuzt geworden zu sein.

Einen mindestens gleich dicken Strich durch die Rechnung hat dem Erhalt der Schwandner Arbeitsplätze laut Barandun zudem das Schweizer Parlament gemacht. Mit der neuen Definition davon, wie viel Schweiz in einem Produkt stecken muss, damit es sich mit «Swiss Made» schmücken kann, kann Electrolux nicht mithalten und ergo auch nicht damit werben.

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