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Die Chili Peppers nehmen sich «Can’t Stop» zum Motto

Mit Ausdauer und ohne technischen Schnickschnack haben die Red Hot Chili Peppers am Dienstagabend das Stade de Suisse in Bern gerockt. Auf dem Programm standen zur Freude des Publikums einige altbekannte Stücke.

Südostschweiz
05.07.12 - 02:00 Uhr
Die Chili Peppers nehmen sich «Can’t Stop» zum Motto

Von Serge Kuhn (sda)

Bern. – Es ist die bislang längste Tournee der Red Hot Chili Peppers. Die Funkrocker um Sänger Anthony Kiedis liessen sich am Dienstagabend im Stade de Suisse in Bern aber auch nach 30 Jahren Bandgeschichte keine Müdigkeit anmerken. Mit Hits wie «Dani California» legten sie früh im Konzert die Basis für eine Rockfeier, die kaum je an Schwung verlor und bis in die hintersten Reihen heftig beklatscht wurde. Geboten wurde neben Songs des neuen Albums «I’m With You» ein abwechslungsreicher Gang durch das Œuvre der Band.

«Snow», eine weitere Hitsingle des Albums «Stadium Arcadium», fand sich ebenso auf der Setlist wie mehrere Songs der Vorgängerscheibe «By The Way». Der fast 50-jährige Kiedis hüpfte und tänzelte dazu auf der Bühne wie ein Jungspund.

Mit einem herzhaften «Hello, you Swiss motherf***s» wendete sich der Bassist Michael «Flea» Balzary, der ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern der seit 1983 existierenden Band gehört, ans Publikum. Kiedis und Flea plauderten in Bern auch sonst ausgiebig. Unter anderem unterhielten sich die beiden alten Freunde bei der Ankündigung eines Songs aus der Frühzeit der wechselhaften Bandgeschichte über das «Absenken der Hoden», einem wichtigen Moment im Leben eines Mannes, wie Flea versicherte.

Weniger Technik, mehr Rock

Es fehlte nicht an Bekenntnissen, wie sie bei Künstlern aus Kalifornien wohl kaum ausbleiben können: «Liebe ist das Mutigste, alles andere ist Feigheit», hiess es etwa. Durchschnittlich nahm sich neben dem wortreichen Pathos der technische Aufwand aus. Die Red Hot Chili Peppers kamen mit einigen Videowänden und Drehscheinwerfern aus. Eine Band, die ihrem Publikum grosse, nach Jahrzehnten noch frisch klingende Songs wie «Under The Bridge» und «Californication» bietet, kann sich Equipment-Schnickschnack tatsächlich sparen.

Verwöhnt wurden die Fans mit stimmungsvollen Zugaben, insbesondere dem «Blood Sugar Sex Magik»-Hit «Give It Away», den offenbar auch die Musiker nicht ausklingen lassen wollten. Flea, der Schlagzeuger Chad Smith und der Gitarrist Josh Klinghoffer rockten weiter, als Kiedis die Bühne längst schon verlassen hatte.

Angst vor Währungsverlusten

Der Grund dafür, dass die im September des letzten Jahres gestartete «I’m With You»-Tour der Red Hot Chili Peppers noch bis weit in diesen Herbst andauert, ist offenbar ein unerfreulicher. Gemäss Wikipedia-Angaben sollen die kalifornischen Rocker davon ausgehen, dass sich Konzerte in Europa ab dem kommendem Jahr wegen der Währungsturbulenzen nicht mehr rechnen.

Bereits der Vorverkauf für die in diesem Jahr noch anstehenden Auftritte der Red Hot Chili Peppers scheint in den USA und Kanada besser zu laufen als in Europa. In Bern gingen am Dienstag 40 000 von 45 000 Tickets weg. Ausverkauft wie das Konzert im vergangenen Dezember im Zürcher Hallenstadion war es aber nicht.

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