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Die Bündner Haflinger lernen den Galopp

Der Grosse Rat hat gestern beschlossen, dass die Zahl der Gemeinden ab kommendem Jahr um elf zurückgeht. Und Investor Remo Stoffel denkt laut darüber nach, wie es wäre, wenn man die Lenzerheide, wo er seit letztem Wochenende im Verwaltungsrat der Bergbahnen sitzt, mit Chur und Arosa fusionierte.

Südostschweiz
21.10.14 - 02:00 Uhr

Von Reto Furter

Ja, es geht was! Man wähnt sich fast in Glarus mit seinen drei Gemeinden.

Synergien nutzen, natürlich. Davon reden auch jetzt alle. Chur, Arosa und die Lenzerheide könnten voneinander profitieren. Chur würde attraktiver, weil es mehr als nur ein Miniaturskigebiet hätte. Und Arosa und die Lenzerheide erhielten im Gegenzug Kultur und etwas Urbanität. Und einige sehen schon Licht im Osten, weil eine Fusion vielleicht helfen könnte, dass man – quasi durch die legale Hintertüre – doch noch ein paar Zweitwohnungen bauen dürfte.

Ein Blick auf die Landkarte zeigt allerdings, dass eine Fusion von Chur, Arosa und Vaz/Obervaz (dort liegt die Lenzerheide) wenig Sinn macht – wenn man sich auf diesen Perimeter beschränkt.

Stoffels Idee hat nämlich Spaltpotenzial. Sinnvollerweise gehörten auch Churwalden, Tschiertschen-Praden und Maladers zur neuen Gemeinde. So käme plötzlich Helium in Stoffels Testballon, nicht nur Luft.

Dass es mit der Gemeindereform der Regierung so schnell gehen wird, haben sich im Kanton noch vor Kurzem nur wenige vorstellen können – der Schreibende auch nicht. Langfristig rechnet man mit 50 Gemeinden, doch würde man sich bei dem unbündnerisch rasanten Tempo nicht wundern, wenn es weniger sein werden. Man benötigte dann grad auch die ungeliebten neuen Regionen nicht mehr.

rfurter@suedostschweiz.ch

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