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«Der Winter birgt ein riesiges Potenzial»

Nuot Lietha, Abteilungsleiter Medien der Destination Davos-Klosters, über chinesische Gäste und die damit verbundenen Chancen.

Südostschweiz
20.12.14 - 01:00 Uhr

Bündner Tagblatt: Nuot Lietha, wie wichtig ist der chinesische Markt für die Destination Davos-Klosters?

Nuot Lietha: Wir haben vor zwei Jahren damit begonnen, gemeinsam mit der Rhätischen Bahn und der Destination Engadin-St. Moritz die BIC-Staaten, also Brasilien, Indien und China, zu bearbeiten. Aufgrund der Erfahrungswerte anderer Destinationen, die diesen Markt bearbeiten, sind wir davon ausgegangen, dass diese Gästegruppe vor allem in den Sommermonaten für uns interessant ist.

Aber?

Nun, es stellte sich heraus, dass auch der Winter ein riesiges Potenzial birgt. Das haben wir letztes Jahr festgestellt, als wir sehr viele chinesische Gäste in Davos begrüssen durften. Unser Marktbearbeiter China erhält immer öfters die Rückmeldung, dass der Winter bei den Chinesen sehr gefragt ist. Viele Touroperators aus China planen bei ihren Reiseprogrammen einen Halt in Davos ein.

Die Chinesen reisen also nach wie vor vorzugsweise in Gruppen?

Ja, das ist so. Individualreisende gibt es immer noch wenige. Allerdings hat bei der Aufenthaltsdauer ein Wandel stattgefunden. Die Chinesen sind dafür bekannt, schnelle Durchreisen zu unternehmen. Mittlerweile aber machen sie richtige Ferien und bleiben länger, mit Wellness und allem drum und dran.

Welche Unterkunft bevorzugen die Chinesen?

Die chinesischen Gäste kennen vor allem die grossen Hotelketten. Mit dem ‘Intercontinental’ und dem ‘Hilton’ haben wir in Davos zwei starke Brands, die im chinesischen Markt bekannt sind.

Kommen die chinesischen und europäischen Gästegruppen gut aneinander vorbei?

Das funktioniert sehr gut. Davos ist sowieso sehr international, die Leistungsträger sind ebenfalls dementsprechend eingestellt. Wir hatten zuvor schon viele internationale Kongresse, bei welchen die Chinesen geschäftlich in Davos waren. Jetzt kommen sie auch um Ferien zu machen.

Liegen die Hoffnungen nicht zu fest auf dem Markt China?

Ich glaube eher das Gegenteil. Wir waren überrascht, wie gut der Winter bei den Chinesen ankommt. Letztes Jahr hatten wir mehr Logiernächte als von uns erwartet. Da liegt ein riesiges Potenzial, das wir versuchen, auszuschöpfen.

Diese Woche traf man in der Gondel nach Parsenn auf sehr viele chinesischen Gäste.

Ja, Grund dafür ist, dass wir nebst einem internationalen Kongress auch noch einen Touroperator und zwei Medienteams aus China in Davos hatten. Unser Angebot im Skigebiet wollten wir ihnen natürlich nicht vorenthalten.

Nadja Maurer

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