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Der «Weinberg des Herrn» dürstet

Die Katholische Kirche Schweiz und damit auch Graubünden leidet unter Priestermangel.

Südostschweiz
13.08.14 - 02:00 Uhr

Priestermangel – ein Reizwort: Gibt es ihn oder nicht? Wird der Priestermangel vorgeschoben, um den Gläubigenmangel zu verdecken, wie der um einen Streit nie verlegene Churer Generalvikar Martin Grichting im Internetportal «kath.ch» zitiert wird? Ein Blick auf die Situation in Graubünden zeigt: Es wird immer schwieriger, junge Männer als «Arbeiter in den Weinberg des Herrn» zu locken. Vor allem mangelt es an einheimischen Pfarrern. «Zwei Drittel der Pfarrstellen in Graubünden sind mit Priestern aus Polen, Italien, Portugal oder Deutschland besetzt», weiss Giuseppe Gracia, Mediensprecher des Bistums Chur. «Es ist wie in der Wirtschaft, es geht um Angebot und Nachfrage.» Immer weniger Menschen in der Schweiz sind Mitglied einer Landeskirche. Gründe sind der demografische Wandel und Kirchenaustritte. In der Reformierten Kirche ist der Rückgang stärker als bei den Katholiken. Allerdings ist der Mitgliederrückgang nicht dramatisch. Der Priestermangel innerhalb der Katholischen Kirche dagegen verschärft sich weiter.

Bereits sterben dreimal mehr Priester, als junge Männer zu Priestern geweiht werden. In der Schweiz hat die Zahl der Diözesanpriester seit 1970 um mehr als 40 Prozent abgenommen, wie aus einer Statistik des Schweizerischen Pastoralsoziologischen Instituts St. Gallen hervorgeht. (ts)

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