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Der Stadtbus kommt nicht vom Fleck

Eine Umfrage hat den Stadtbus in Rapperswil-Jona unter die Lupe genommen. Die Fahrgäste kritisieren, der Bus sei zu Stosszeiten oft verspätet.

Südostschweiz
04.03.11 - 01:00 Uhr

Rapperswil-Jona. – Zwar schön, aber auch schön langsam: Die Fahrgäste haben den Stadtbus Rapperswil-Jona beurteilt. Sie sind gemäss einer Umfrage mit dem Stadtbus nur teilweise zufrieden. Gestern hat die Stadt mit einer Medienmitteilung die Resultate der Befragung veröffentlicht.

Gute Noten erteilen die Passagiere dem Fahrplanangebot, den Fahrzeugen sowie der Sauberkeit. Kritisiert werden hingegen die Pünktlichkeit, die Infrastruktur der Haltestellen, die Information im Störungsfall und der Fahrstil der Chauffeure.

80 Prozent benutzen S-Bahn

Zu Stosszeiten sind die Busse oft verspätet, weil sie im Stau stecken bleiben. Deshalb verpassen viele Fahrgäste den Zuganschluss. Denn laut einer Berechnung der Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) nutzen rund 80 Prozent aller Fahrgäste vor oder nach der Busfahrt einen Zug.

Zusammen mit den knapp kalkulierten Fahrplänen wirkt sich das negativ auf den Fahrstil der Chauffeure aus. Überdies wurden zu viele verschiedene Chauffeure eingesetzt, sodass ihnen die Routine im Stadtverkehr fehlte. Um den Anschluss an die S-Bahn zu schaffen, wenden die Chauffeure einen zu flotten Fahrstil an und wirken gestresst. Beides empfinden die Fahrgäste als unangenehm. Die VZO wird die internen Schulungen des Personals verstärken. Zudem hat sie die Gruppe der in der Stadt eingesetzten Chauffeure verkleinert, um deren Routine zu erhöhen.

Weniger Passagiere im Südquartier

Verbesserungen können mit mehr Busspuren erreicht werden. Allerdings relativiert die Stadt, dass die Platzverhältnisse diese Massnahme nur begrenzt zulasse. Das Hauptproblem der zeitweilig verstopften Strassen löse sich nach Auffassung der Stadt nur mit einer Tunnelumfahrung.

Im letzten Jahr sind in den Stadtbussen insgesamt 1,06 Millionen Fahrgäste gezählt worden. Auf der Linie 991 (Südquartier) sind die Fahrgastzahlen zurückgegangen. Die Stadt hinterfragt dieses Resultat und wird es nochmals analysieren. Ob der Grund darin liegt, dass im Dezember 2009 am Bahnhof Rapperswil die Abfahrtszeit um zwei Minuten vorverlegt wurde, müsse geklärt werden. Die beabsichtigte Verbesserung der Anschlüsse an die S-Bahn am Bahnhof Jona sei trotz der Vorverlegung nicht erreicht worden.

Im Dezember 2010 wurde ausserdem die Linie 991 aufgeteilt. Die neue Linie 991 fährt zwischen den Bahnhöfen Rapperswil und Jona neu über die Schachenstrasse, was die Fahrzeit verkürzt. Zusätzlich wurde die Linie 992 eingeführt, die den Bahnhof Jona via Feldlistrasse/Südquartier mit dem Zentrum Rapperswil verbindet. Ob sich die Änderungen auf die Fahrgastzahlen auswirken, wird sich zeigen. Der VZO will im Dezember allenfalls Verbesserungen vornehmen.

Umfrage ist repräsentativ

Bei dieser Querschnittstudie wurden in den letzten zwei Jahre in vier Staffeln jeweils 800 Fahrgäste befragt. Dabei wurde ein zwölfseitiger Fragebogen verteilt, wie ihn der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) schon seit über zehn Jahren kennt. (hua)

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