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Der Griff in die Trickkiste

Die gute Nachricht ist: Im Departement von Bundesrat Johann Schneider-Ammann wird intensiv an Massnahmen gegen den Fachkräftemangel gearbeitet. Kürzlich hat der Bundesrat entschieden, wie die höhere Berufsbildung gestärkt werden soll.

Südostschweiz
02.09.14 - 02:00 Uhr

Von Doris Kleck

Und auch bei der Förderung der Ingenieur- und Technikberufe sind bereits Nägel mit Köpfen gemacht worden. Übers Wochenende wurde nun bekannt, wie das Wirtschaftsdepartement die Frauen zurück in die Arbeitswelt holen will. Unter anderem dank des Einsatzes von Zivildienstleistenden in Kinderbetreuungsstrukturen.

Nun gut, Zivis arbeiten bereits heute in Kitas. Sie werden geschätzt, weil sie männlich sind. Es ist denn auch nichts gegen sie einzuwenden. Nur: Als Kostensenker taugen sie nichts – sie sind nicht günstiger als Praktikanten. Wenn Zivis die Rechnungen der Kitas entlasten sollen, dann muss der Bund zulassen, dass sie fix in die Betreuungsarbeit und damit Stellenpläne mit eingerechnet werden können. Nur widerspricht dies diametral dem Grundsatz, dass Zivis den Wettbewerb nicht verfälschen sollen.

Der Verdacht liegt nahe, dass es bei den Zivis in den Kitas mehr um die Kommunikation als um den Inhalt geht. Wer will es den Verantwortlichen schon verübeln: Die Massnahmen gegen den Fachkräftemangel sind nämlich sehr vielschichtig. Und die Abschaffung der Heiratsstrafe oder die Finanzierung von Tagesstrukturen für Kinder im Schulalter sind politisch von ganz anderem Kaliber als die Zivis in der Kita. Umso erfreulicher, dass der Wirtschaftsminister auch diese heissen Eisen endlich anpacken will.

zentralredaktion@suedostschweiz.ch

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