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«Der Clariden wird von den Berggängern oft unterschätzt»

Der 3268 Meter hohe Clariden ist der Berg, der im Glarnerland am meisten Alpinisten ihr Leben kostet.

Südostschweiz
28.07.14 - 02:00 Uhr

Von Martin Meier

Linthal. – Bei schönem Wetter ist die Gipfelaussicht einzigartig – auf den Hüfi- und Claridenfirn, die mit 17 Quadratkilometern grösste vergletscherte Fläche der Glarner Alpen. Aber so schön wie der Clariden auch sein kann, so tückisch ist er auch.

Gefährliches «Iswändli»

«Bei guten Verhältnissen gilt der Clariden als leichte Hochtour, aber genau das macht den Berg so gefährlich», sagt Hans Rauner, seit 22 Jahren Hüttenwart auf der nahegelegenen Planurahütte. Unerfahrene Berggänger würden den Clariden, vor allem bei schlechtem Wetter, oft überschätzen. «Vor allem das ‘Iswändli’ kann dann gefährlich werden, weil man auf beiden Seiten abstürzen kann», weiss Rauner.

Sieben Tote in 15 Jahren

Unzählige Menschen hat der Heli-Rettungsspezialist der Alpinen Rettung Glarnerland schon vom Berg geholt – Erschöpfte, Verletzte, aber auch Tote. In den vergangenen 15 Jahren verloren am Clariden schon sieben Menschen ihr Leben, acht wurden zum Teil schwer verletzt.Der letzte Bergunfall ereignet sich vor knapp zwei Wochen. Zwei Alpinisten sind am 15. Juli von einer steilen Fels- und Schneeflanke 200 Meter tief abgestürzt. Einer trägt mittelschwere Verletzungen davon, der andere bleibt unverletzt. Tödlich endet am Sonntag, 25. Mai, eine Skitour für eine 52-jährige Französin. Die Frau stürzt kurz vor dem «Iswändli» 150 Meter tief ab.

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