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Der Auftritt der Befürworter war zu wirr

Ziegelbrücke hat einen, Näfels hat einen, und Schwanden hat sogar einen überdachten: Der Hauptort soll aber keinen modernen Busbahnhof erhalten. Zumindest will das Glarner Volk nichts daran zahlen.

Südostschweiz
05.05.14 - 02:00 Uhr

Von Rolf Hösli

Ziegelbrücke hat einen, Näfels hat einen, und Schwanden hat sogar einen überdachten: Der Hauptort soll aber keinen modernen Busbahnhof erhalten. Zumindest will das Glarner Volk nichts daran zahlen. Es dürfte den Aussagen geglaubt haben, das Projekt sei überdimensioniert.

Das ist nachvollziehbar. Denn die Befürworter konnten dem Volk nicht aufzeigen, warum es wirklich vier Rampen braucht, warum ein zweites WC neben jenem im Bahnhof nötig ist und warum die beiden Veloständer am Bahnhof ersetzt werden sollen. Versäumt worden ist das alles, obwohl im Voraus bekannt war, wie umstritten der Busbahnhof ist.

Kommt hinzu, dass die ÖV-Anhänger – wie meist – absolut uneinig auftraten. Die Zugkreuzung in Netstal? Oder Luchsingen? Oder doch Glarus? Das Geld für einen besseren Fahrplan statt für Busrampen? Oder sogar für bessere Kerenzer-Busse? Und lieber in Ziegelbrücke warten als in Schwanden? Immer wieder erhält man das Gefühl, dass die ÖV-Benutzer nie zufrieden sind. Und wenn selbst Grünliberale gegen solche Investitionen sind, dann muss man sich nicht über eine Abfuhr wundern. Das Gleiche gilt im Übrigen für die Braunwalder Anstrengungen, die selbst von Grünen bekämpft wurden. So gesehen, ist es schon ein Erfolg, dass die Landsgemeinde 4,8 Millionen für den Bahnhofumbau bewilligt hat.

Der Sonntag hinterlässt enttäuschte Braunwalder, Ennetbühler, Busbenutzer und Velofahrer. Wollen sie dies in Zukunft verhindern, dann braucht es mehr Aufklärung, vor allem aber mehr Einigkeit und viel weniger Extrawünsche.

rhoesli@suedostschweiz.ch

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