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Denkmaltage feuern ein

Die 20. Ausgabe der Europäischen Tage des Denkmals ist dem Thema «Feuer Licht Energie» gewidmet. In Graubünden wird der zweitägige Anlass in der Val Lumnezia durchgeführt.

Südostschweiz
03.09.13 - 02:00 Uhr

Es ist ein breites Programm, das die Denkmalpflege, der Archäologische Dienst Graubünden und der Bündner Heimatschutz auf die Beine gestellt und gestern in Chur präsentiert haben. Eröffnet werden die zweitägigen Denkmaltage am Samstag, 7. September, um 10.30 Uhr, auf dem Schulhausplatz in Lumbrein. Anschliessend werden diverse Führungen in und um Lumbrein angeboten. Besichtigt werden können samstags die Casa da Meer, die Casa Maus, der Wohnturm «Chisti» (Capaul), die katholische Pfarrkirche St. Martin sowie das Elektrizitätswerk Lumbrein. Unter dem Titel «Malen mit Licht» steht zudem eine Ausstellung mit Fotografien und anderen Bildern zur freien Besichtigung. Der Abendanlass, der um 17 Uhr beginnt, beinhaltet ein Referat, eine Filmvorführung sowie eine Diskussionsrunde.

Laut dem Kantonalen Denkmalpfleger Giovanni F. Menghini ist die Casa Maus ein gutes Beispiel für einen gelungenen Spagat zwischen dem Erhalt historischer Bausubstanz und den Anforderungen modernen Wohnens: «Der Architekt hat zusammen mit den Eigentümern äusserst kreative Lösungen ausgearbeitet.» Die Renovation des Wohnturms «Chisti» wiederum sei eines der ersten Projekte des Bündner Architekten Peter Zumthor. In eine «etwas obskure Geschichte» wiederum verwickelt gewesen sei der Flügelaltar der katholischen Pfarrkirche St. Martin: «Dieses Thema anzusprechen, ist noch immer ein bisschen ein heikles Terrain.» Interessant werde es für die Führungsteilnehmer alleweil.

Kochen wie vor 3000 Jahren

Passend zum Thema «Feuer Licht Energie» wird an beiden Denkmaltagen gemäss Kantonsarchäologe Thomas Reitmeier ein Sprung in die Bronzezeit gemacht: Mit Führungen zur bronzezeitlichen Siedlung Crestaulta und zum Brandgräberfeld Cresta Petschna. Jedoch verspricht er auch «Action»: «Ausgehend von Erz wird Kupfer und Bronze hergestellt.» Erlebt werden könne aber auch Kulinarik wie vor 3000 Jahren – inklusive Feuermachen mit einem Feuerschlagstein.

Eine Einführung in den historischen Baustoff Kalk und dessen Herstellung wird samstags geboten. Das Thema Energie wiederum wird unter anderem bei der Besichtigung des Elektrizitätswerks Lumbrein, aber auch bei einer Wanderung zum Gebiet rund um den Su, wo ein Windpark entstehen soll, aufgenommen. «In Graubünden hat es im 19. Jahrhundert sehr viele verheerende Dorfbrände gegeben», so Ludmila Seifert, Geschäftsleiterin Bündner Heimatschutz. Architekturgeschichtlich sei es sehr interessant, wie der Wiederaufbau vonstatten gegangen sei. Ein eindrückliches Beispiel hierzu bietet das Dorf Tersnaus, über welches sie am Sonntag referiert. Zudem stehen am zweiten Denkmaltag unter anderem noch ein Dorfrundgang durch Vrin mit dem Architekten Gion A. Caminada, Brotbacken im Brotbackhaus von Surin und eine Führung durch die katholische Pfarrkirche Maria Geburt und Johannes Baptist auf dem Programm. Flurina Maurer

Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist gratis. Anmeldung am Infostand beim Schulhaus Lumbrein bzw. am Sonntag beim Schulhaus Vrin. Details zum Programm unter www.hereinspaziert.ch

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