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Das Oberengadin blickt in die Zukunft und pflegt die Tradition

Die Destination Engadin St. Moritz bereitet sich für neue Herausforderungen vor. Die Zukunft des Wintertourismus soll aber Hand in Hand mit seiner Geschichte gehen.

Südostschweiz
03.10.13 - 02:00 Uhr

marc melcher

Von einer Krise will die Destination Engadin St. Moritz nichts wissen. Sie nennt es lieber «Zeitenwende». In der «Agenda 2025» hat die Destination dargestellt, wie diese Zeitenwende angegangen werden soll. Hugo Wetzel, Präsident der Destination, machte gestern an einer Medienkonferenz in Zürich klar: «St. Moritz wird nie wieder das sein, was es einmal war.» Was aber nicht heisse, dass St. Moritz in Zukunft keine Top-Destination mehr sei: «St. Moritz bleibt der Leuchtturm des Angebots im Engadin. Und die Ausrichtung von St. Moritz bleibt klar – der Winter ist die wichtigste Jahreszeit und der Jet Set wird auch in Zukunft ein wichtiges Segment sein.» Es sei aber auch wichtig, dass zusätzliche, junge Kundschaft nach St. Moritz geholt werde. Dafür seien einerseits günstigere Alternativen zu den Luxus-Hotels nötig, andererseits aber auch neue Angebote für die Freizeitgestaltung. «Das Nachtleben ist dabei ein sehr wichtiger Punkt», so Wetzel. So solle auch darüber nachgedacht werden, wie sich der Tourismusort im Bereich Aprés Ski besser positionieren kann. Dass solche Angebote die Stammgäste vertreibt, daran glaubt Wetzel nicht: «Das funktioniert gut nebeneinander.»

Zurück zu den Wurzeln

Als Ergänzung des Angebots von St. Moritz soll das Engadin fungieren. «St. Moritz ist schillernd, das Engadin inspirierend.» Während St. Moritz also mondäne Werte verkörpert, wird der Tourismus im übrigen Engadin mit den Begriffen «ursprünglich» und «kontrastreich» beworben. Wetzel erklärt: «Der Aspekt des naturnahen Tourismus ist für St. Moritz nicht so wichtig, für das Engadin aber schon.»

Ariane Ehrat, CEO der Destination, möchte aber auch auf die touristischen Wurzeln des Engadins setzen. «Im Engadin wurde der Wintertourismus erfunden. Auf diese Originalität müssen wir setzen.» Eine ideale Gelegenheit dazu biete sich in der Saison 2014/15. Dann feiert Schweiz Tourismus 100 Jahre Wintertourismus. Auch die Destination Engadin St. Moritz will sich daran beteiligen, unter anderem mit einem Buch. Diese Rückkehr zu den Wurzeln soll internationale Ausstrahlung haben, so Ehrat weiter: «Wir wollen erreichen, dass Asiaten eben genau dort Ferien machen, wo der Wintertourismus seinen Ursprung hat – also in St. Moritz. Dazu müssen wir die Pioniertaten unserer Vorgänger hervorheben.»

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