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Das haben die Kulturinstitutionen verdient

Die These stimmt: Die Grabenkämpfe aus den Siebziger- und Achtzigerjahren zwischen linken Künstlern und rechten Politikern gehören der Geschichte an. Ob dies an der politischen und religiösen Ausrichtung heutiger Kulturschaffender liegt oder daran, dass ganz einfach der Stellenwert der Kunst in der Gesellschaft gestiegen ist, sei hier dahingestellt.

Südostschweiz
29.08.14 - 02:00 Uhr

Von Mathias Balzer

Die These stimmt: Die Grabenkämpfe aus den Siebziger- und Achtzigerjahren zwischen linken Künstlern und rechten Politikern gehören der Geschichte an. Ob dies an der politischen und religiösen Ausrichtung heutiger Kulturschaffender liegt oder daran, dass ganz einfach der Stellenwert der Kunst in der Gesellschaft gestiegen ist, sei hier dahingestellt. Tatsache ist, dass keine und keiner der 120 Parlamentarierinnen und Parlamentarier im Grossen Rat sich offen gegen die Kulturförderung im Kanton ausspricht. Im Gegenteil: Die ausufernde De- batte und die Anzahl Voten zeigen, dass Kulturpolitik von nun an ins Portefeuille der Politiker gehört.

Der Grosse Rat ist gestern mit Vehemenz für eine bleibende Erhöhung des Kulturbudgets eingetreten. Er begibt sich mit seinem knappen Entscheid sogar in eine gesetzliche Grauzone. Die Debatte über die Konformität des Antrags Augustin war denn auch fast gleich lang wie die eigentliche Kulturdebatte. Und obwohl die Regierung ins Feld führte, dass ein solcher Beschluss gegen die Spielregeln der Verfassung verstosse, hat die Mehrheit des Parlaments eine Lanze für die Kulturförderung gebrochen. Es wurde klar: Die Politik will eine gut ausgestattete Kulturförderung. Auch wenn der lange angekün-digte Sparprozess beim Kanton angefangen hat.

Die betroffenen Kulturinstitutionen haben das verdient. Sie brauchen Planungssicherheit. 2017 soll das neue Kulturförderungsgesetz in Kraft treten. Es wird ein Papiertiger bleiben, wenn es nicht mit den nötigen Mitteln und Instrumenten ausgestattet ist, um den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

mbalzer@suedostschweiz.ch

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