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Credit Suisse nimmt weitere Einsparungen vor

Die CS erhöht nicht nur das Kapital, sie spart weiter. Statt wie ange- kündigt um 2 Mrd. Franken will sie ihre Kosten nun um 3 Mrd. Franken senken. Ein Stellenabbau ist dabei nicht zu vermeiden, wie stark es die derzeit 48 200 Mitarbeiter trifft, will die CS nicht bekannt geben.

Südostschweiz
19.07.12 - 02:00 Uhr

Von Marc Forster

Seit Mitte 2011 strich die CS 2500 Stellen. Brady Dougan deutete an, dass es weiterhin über 1000 Stellen sein könnten, auf welche die CS verzichten will. Der Schweizerische Bankpersonalverband sagte, unter den Schweizer Mitarbeitern der CS herrsche das Gefühl der Ohnmacht, da immer neue Abbauankündigungen einander folgten. Aus Sicht vieler Analysten hingegen verhält sich die CS richtig. Die CS stand zuletzt allerdings nicht nur wegen der Kritik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in den Schlagzeilen, sie machte im schweizerisch-deutschen Steuerstreit auch mit Versicherungsprodukten von sich reden, mit denen Bankkunden angeblich die Steuerämter umgangen haben sollen. «Die unangefochtene Kapitalstärke ist von herausragender Bedeutung für unsere Gruppe», sagte Verwaltungsratspräsident Urs Rohner. Konzernchef Dougan doppelte nach, indem er während einer Telefonkonferenz die CS als «eine der sichersten Banken der Welt» bezeichnete.

Mit der SNB-Kritik vom Juni sei er weder inhaltlich noch in Sachen Kommunikationsstil einverstanden, sagte Dougan. Bei den Anlegern konnten Rohner und Dougan mit ihren Ankündigungen so punkten: Auch wenn die Investoren eine Verwässerung von Aktien und zumindest für 2012 wohl eine Aktiendividende akzeptieren müssen, schickten sie den Kurs der CS-Aktie nach oben.

Das Papier war zeitweise über sechs Prozent mehr wert als am Vortag. Der Gewinn im zweiten Quartal, den die CS eine Woche vor dem geplanten Datum bekannt gab, betrug 788 Mio. Franken. Somit hat die Bank in etwa so viel verdient wie im Vorjahr. Das magere Resultat vom ersten Quartal 2012 von 44 Mio. Franken übertraf die Bank deutlich.

Dass die Bank ihren Gewinn im Vorjahresvergleich hielt, verdankt sie der Vermögensverwaltung, die mehr Zins- und Kommissionserträge einfahren konnte.

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